Was macht man mit Gesichtscreme, die man im Gesicht nicht mag oder einfach zu viel hat? Wie wäre es, sie einfach zur Deocreme zu machen?

Sind wir doch ehrlich, aber die meisten von uns kennen doch die Situation: die neue Gesichtscreme klang so gut, doch irgendwie funktioniert sie nicht wie erhofft. Oder es gab eine Aktion und man hat sich verleiten lassen und mehr Creme gekauft, als man jemals in angemessener Zeit verbrauchen kann. Nun steht die Creme im Schrank und man weiß nicht, was man mit ihr anfangen soll.

Natürlich kann man sie verschenken, aber nicht immer findet sich ein dankbarer Abnehmer. Auch ein Aufbrauchen als Bodylotion ist natürlich möglich.

Mir ist kürzlich allerdings noch eine andere Idee über den Weg gelaufen, wie sich überschüssige Gesichtscreme auch sehr gut verwenden lässt und diese habe ich inzwischen auch recht erfolgreich ausprobiert. Und zwar kann man die Creme auch einfach als Basis für eine selbstgemachte Deocreme verwenden:

Zutaten für die Deocreme

Für diese ganz einfache Deocreme braucht es wirklich nicht viel:

  • Gesichtscreme nach Wahl
  • Natron
  • Eventuell ätherisches Öl

Wichtig ist natürlich, dass ihr keine Creme verwendet, die ihr nicht vertragt, d.h. die Inhaltsstoffe hat, auf die ihr allergisch reagiert. Auch ist es von Vorteil, wenn sie nicht zu fettig ist, damit sie unter den Achseln gut wegzieht und keinen Fettfilm hinterlässt.

Deocreme selber machen – aus Gesichtscreme

Außerdem benötigt ihr einen leeren Tiegel, ein kleines Glasschälchen, etwas zum Rühren (Spatel, kleiner Löffel, Glasstäbchen) und hochprozentigen Alkohol.

Bevor ihr mit dem Rühren anfangt, solltet ihr alle Utensilien zum Rühren mit dem Alkohol einsprühen oder auswischen, um möglichst hygienisch zu arbeiten.

Da man aber grundsätzlich zu Hause nie 100% hygienisch einwandfrei arbeiten kann, empfehle ich immer, lieber kleinere Mengen und dafür häufiger zu rühren. Gerade bei dieser Deocreme geht das so schnell, dass man auf keinen Fall das Risiko eingehen muss, dass sie zu stark verkeimt oder gar kippt.

Wobei die hier verwendete Gesichtscreme natürlich bereits konserviert ist, was es etwas weniger problematisch macht, als wenn man alles komplett selber rührt.

Herstellung der Deocreme

Auch die Herstellung ist grundsätzlich denkbar einfach: Man nimmt einfach zwei Teile der Creme und mischt einen Teil Natron unter.

Ich mische die Deocreme immer nur für einen kleinen Tiegel (15 ml) an, damit sie recht schnell verbraucht ist und mir nicht kippt. Dafür nehme ich zwei Teelöffel Creme und 1 Teelöffel Natron.

Dies gebe ich in eine kleine Glasschüssel und verrühre es so lange, bis das Natron sich wirklich gleichmäßig verteilt hat. Danach fülle ich die Masse in den Tiegel und lasse sie ein wenig ruhen. Vor der ersten Anwendung rühre ich das Ganze dann noch einmal mit einem Spatel durch.

Ich habe die Deocreme bisher nicht zusätzlich beduftet, da ich meist Cremes verwendet habe, die bereits Duftstoffe enthielten. Wer mag, kann aber die Deocreme mit ein paar Tropfen ätherischem Öl nach Wahl noch abrunden.

Anwendung der Deocreme

Ich verwende die Deocreme immer morgens nach dem Duschen. Einfach mit dem Spatel eine etwa erbsengroße Menge entnehmen und unter den Achseln auftragen. Dann kurz einziehen lassen und anschließend kann man sich problemlos anziehen, ohne weiße Spuren auf der Kleidung zu hinterlassen.

Neugierig war ich natürlich, ob die Deocreme auch wirklich zuverlässig vor Schweißgeruch schützt. Und ich muss sagen, sie konnte mich bisher rundherum überzeugen. Selbst bei sportlichen Aktivitäten hielt sich das Müffeln in Grenzen und im Alltag rochen meine Achseln auch am Abend noch frisch. Das haben selbst manche gekauften Deocremes nicht unbedingt geschafft.

Auch habe ich diese Deocreme immer recht gut vertragen. Sollte meine Haut doch mal ein wenig gereizt sein, hat es meist schon geholfen, die Deocreme ein paar Tage nicht zu benutzen und danach konnte ich sie wieder ohne Probleme verwenden. Dieses Problem kenne ich allerdings auch von fertig gekauften Deocremes mit Natron.

Deocreme selber machen – aus Gesichtscreme

Tipps und weitere Hinweise zur Deocreme

Ich habe für die Herstellung dieser simplen Deocreme immer einfach das ganz normale Natron benutzt, das es in Supermärkten oder Drogerien zu kaufen gibt. Allerdings hat sich dies beim ersten Rühren als recht grobkörnig herausgestellt (man spürt es beim Auftragen auf der Haut doch ziemlich).

Alternativ kann man also entweder kosmetisches Natron benutzen oder man gibt das Natron zunächst in einen Mörser und mahlt es etwas feiner. Die zweite Variante habe ich bei meinen nachfolgenden Rührversuchen gemacht und damit verschwand das kratzige Gefühl beim Auftragen schon ganz gut.

Wer Natron in Deos nicht verträgt, sollte diese Deocreme eher nicht benutzen, sondern auf eine natronfreie Alternative zurückgreifen (zum Beispiel diese). Außerdem sollte man diese Deocreme nicht unbedingt auf frisch rasierter Haut anwenden. Es brennt zwar nicht (wie alkoholhaltige Deos), kann aber für Hautirritationen sorgen.

Ich bin mit dieser Mischung sehr gut gefahren, könnte mir aber vorstellen, dass man den Natronanteil bei empfindlicher Haut noch ein wenig verringern kann (z.B. 3 Teile Creme und 1 Teil Natron). Sollte ich dies mal ausprobieren, werde ich meine Erfahrungen hier noch ergänzen.

Übrigens ist diese schnelle selbstgemachte Deocreme auch eine gute Alternative, wenn man Kokosöl nicht verträgt, da dieses in sehr vielen käuflich zu erwerbenden Deocremes enthalten ist. Allerdings muss man dann darauf achten, dass es auch nicht in der verwendeten Creme drin ist.

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