Jojobaöl

Jojoba Öl Naturkosmetik
INCI-Name: Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed Oil

Wer regelmäßig die INCI-Listen von Naturkosmetik studiert, ist mit Sicherheit schon häufiger auf Jojobaöl gestoßen, da es ein wirklich gern genutzter Inhaltsstoff ist. Aber was genau ist Jojobaöl eigentlich und welche Vorteile bringt es bei der Hautpflege?

Eigenschaften Jojobaöl

Der Name Jojoba (ausgesprochen Hohoba) stammt aus der Sprache der Tohono O’Odham-Indianer. Dort wird der Jojobastrauch „ho-ho-wi“ ausgesprochen. Dies wurde von den Spaniern übernommen und in „ho-ho-ba“ gewandelt.

Gewonnen wird das Jojobaöl aus den Samen der Jojobapflanze. Diese wächst als immergrüner Strauch in Halbwüsten und Wüsten. Heimisch ist sie im Gebiet der Sonora-Wüste, die sich über Teile von Mexiko, Kalifornien und Arizona erstreckt. Kommerziell wird sie heute aber auch in Israel, Ägypten, Jordanien, Argentinien, Peru und Australien angebaut.

Chemisch gesehen ist Jojobaöl gar kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs. Es besteht zu über 97% aus langkettigen Wachsestern und unterscheidet sich von Ölen dadurch, dass seine Fettsäuren nicht durch Glycerin verbunden sind, sondern durch Fettalkohol.

Da die langkettigen Ester im Jojobaöl denen des menschlichen Hauttalgs sehr ähnlich sind, vermischt es sich gut damit und bildet einen zarten, nicht okklusiven Lipidfilm auf der Hautoberfläche. Dieser bewirkt, dass die Feuchtigkeit besser in der Haut gebunden wird, ohne sie dabei abzudichten.

Hochwertiges, naturbelassenes Jojobaöl erkennt man gut an seiner goldgelben Farbe und einem dezenten, aber typischen Geruch. Je heller ein Jojobaöl ist, umso stärker wurde es verarbeitet, ggf. sogar raffiniert.

Jojobaöl ist sehr oxidationsstabil, wodurch es auch geöffnet sehr lange haltbar ist (etwa 24 Monate) und sehr gut zur Stabilisierung anderer Öle in Ölmischungen verwendet werden kann. Es kann außerdem von Mikroorganismen wie Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Candida albicans nicht verstoffwechselt werden, wodurch Rezepturen mit Jojobaöl weniger Konservierungsstoffe benötigen als andere Ölmischungen.

Durch seinen hohen Gehalt an Provitamin A, Vitamin E und seine günstige Fettsäurenzusammensetzung ist Jojobaöl für alle Hauttypen geeignet. Da es außerdem entzündungshemmend ist und das Wachstum von Bakterien hemmt, die für Komedonen und Akne verantwortlich gemacht werden, ist es auch eine tolle pflegende Komponente für unreine Haut.

Da Jojobaöl keine Linolsäure und Linolensäure enthält, sollte es bevorzugt mit Ölen kombiniert werden, die einen entsprechend hohen Anteil an diesen Fettsäuren haben.

Gadoleinsäure70%
Ölsäure10%
Palmitinsäure1%
Erucasäure15%
Nervonsäure2%
Unverseifbares37–49 %
Iodzahl80–88
Verseifungszahl90–98
Komedogenität1

Anwendungsgebiete Jojobaöl

Jojobaöl ist sehr vielseitig einsetzbar. Da es die Elastizität der Haut erhöht und sie langanhaltend vor Feuchtigkeitsverlust schützt, wird Jojobaöl gern in Gesichtspflegeprodukten eingesetzt.

Durch seinen natürlichen Lichtschutzfaktor von etwa drei  bis vier ist Jojobaöl eine perfekte Basis für Sonnenpflegeprodukte. Aber auch um die vorhandene Bräune länger zu erhalten, ist Jojobaöl sehr gut geeignet.

Aufgrund seiner desinfizierenden Wirkung wird es gern zur gezielten Bekämpfung von Pickeln verwendet. Allerdings gibt es auch Nutzer, die davon berichten, dass Jojobaöl bei ihnen die Entstehung Pickeln und Mitesser eher gefördert habe. Deshalb sollte man Jojobaöl erst einmal vorsichtig anwenden und die Reaktion der Haut darauf beobachten.

Da Jojobaöl sehr langsam spreitet, kann es sehr gut in Augenpflegeprodukten eingesetzt werden, da diese dann nicht so schnell ins Auge kriechen. Auch zum Entfernen von Augen-Make-up ist es sehr gut verwendbar.

Auch für die Körperpflege ist Jojobaöl sehr gut verwendbar. Bei regelmäßiger Anwendung wird trockene, schuppige Haut nachhaltig geschützt und langfristig regeneriert.

Hornhaut an den Füßen lässt sich ebenfalls sehr gut mit Jojobaöl behandeln, da es nicht an der Hautoberfläche verbleibt, sondern auch in die tieferen Schichten dringt und eine Auflösung der Verhärtung bewirken kann.

Narben können durch Jojobaöl weicher und heller werden und auch Schwangerschaftsstreifen können durch regelmäßige Einreibung mit Jojobaöl vermieden oder zumindest vermindert werden.

Sonnenstrapazierte Haut profitiert von Jojobaöl, da es dafür sorgt, dass wichtige Feuchtigkeit wieder zurückgeführt wird. Selbst bei Sonnenbrand kann es unterstützend wirken.

Bei Schuppenflechte, Neurodermitis oder sog. Milchschorf hilft Jojobaöl, indem es die Regeneration der Haut fördert. Besonders häufig wird es dafür in Kombination mit Sheabutter angewandt.

Da Jojobaöl ein weiches, geschmeidiges Gleiten über den Körper ermöglicht, wird es auch gern in Massageölen eingesetzt.

Auch zur Haarpflege kann Jojobaöl sehr gut verwendet werden. Dazu massiert man am besten das reine Öl ins noch feuchte Haar. Trockene Stellen, wie z.B, die Haarspitzen, sollten dabei besonders gründlich behandelt werden. Da Jojobaöl legt sich dabei nicht beschwerend ums Haar, sondern dringt tief ein und stärkt das Haar von innen. Selbst Spliss kann damit repariert werden.

Bei Juckreiz auf der Kopfhaut kann Jojobaöl durch seine antibakterielle Wirkung helfen. Außerdem befeuchtet es die Haut und löst das Fett, was Schuppenbildung und auch Haarausfall vorbeugt. Nur bei fettigem Haar sollte Jojobaöl nicht zu häufig auf der Kopfhaut angewendet werden, da es das Nachfetten begünstigen kann.

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Naturkosmetik mit Jojobaöl

Auch sehr viele Naturkosmetikhersteller setzen auf Jojobaöl. Hier findet ihr einige Produkte, die ich bereits getestet habe:

Reines Jojobaöl erhaltet ihr z.B. von:

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Weitere detaillierte und tiefergehende Informationen zu Jojobaöl und seinen Anwendungsmöglichkeiten findet ihr hier: