Arganöl

Naturkosmetik Lexikon Arganöl
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INCI-Name: Argania Spinosa (Argan) Kernel Oil

Arganöl gilt als das Anti Aging Öl schlechthin. Was es alles kann und wie es eingesetzt wird, erfahrt ihr hier:

Eigenschaften Arganöl

Arganöl wird aus den Früchten des marokkanischen Arganbaumes gewonnen. Dieser wächst ausschließlich im südlichen Marokko und in diesem Gebiet wird Arganöl bereits seit Jahrhunderten zur Haut- und Haarpflege verwendet.

Traditionell wird die Gewinnung von Arganöl in reiner Handarbeit von Berberfrauen durchgeführt. Dazu werden zunächst die Kerne mit Hilfe von Steinen aus den harten Schalen befreit und anschließend getrocknet und geröstet. Anschließend werden sie in typischen Steinmühlen gemahlen und mit warmem Wasser zu einem Teig gerührt. Durch beständiges Kneten dieses Teigs tritt das kostbare Öl zutage und kann schließlich abgeschöpft werden, Allerdings ist der Ertrag dieses Verfahrens sehr gering. In ca. 10 Stunden wird aus 100 kg Früchten gerade mal ca. 1 Liter Arganöl gewonnen. Deswegen werden heute zunehmend Ölpressen und Edelstahlfilter verwendet, die die zeit- und kraftaufwändige Handpressung ersetzen.

Arganöl besteht aus 80% ungesättigten Fettsäuren und 20% gesättigten Fettsäuren. Damit schneidet es im Vergleich zu anderen Pflanzenölen eher mittelmäßig ab. Allerdings weist Arganöl eine sehr ausgewogene Zusammensetzung an Ölsäure, Linolsäure und Palmitinsäure auf und deckt damit bereits ein breites Fettsäurespektrum ab. Außerdem unterstützen Schottenol und α-Spinasterol sowie Tocopherole die Hautfunktionen und wirken oxidativen Prozessen entgegen.

Ungesättigte Fettsäuren20%
Ölsäure42–55 %
Palmitinsäure12–18 %
Stearinsäure2–7 %
Linolsäure30–34 %
Iodzahl92-102
Verseifungszahl189–195
Tocopherol600 mg/kg
Phytosterine1,3 – 2 g/kg
Komedogenität0

Naturkosmetik Lexikon Arganöl

Anwendungsgebiete Arganöl

Arganöl ist sehr vielseitig einsetzbar. Durch seine antioxidative Wirkung ist es optimal für reife Haut. Wissenschaftliche Studien haben sogar bewiesen, dass es die hormonell bedingte Austrocknung der Haut (vor allem durch den Östrogenmangel in der Menopause) ausgleichen kann. Es mildert kleine Fältchen und lässt selbst Narben blasser werden.

Doch auch andere Hauttypen profitieren von der Wirkung des Arganöls. Da es die Talgproduktion normalisiert und die Poren nicht verstopft, ist es auch sehr gut für unreine Haut geeignet.

Sonnenstrapazierte Haut kann durch Arganöl leichter regenerieren und bekommt wieder mehr Spannkraft. Auch bei Schuppenflechte und Neurodermitis kann Arganöl lindernd wirken.

Doch Arganöl ist nicht nur toll für die Haut, sondern auch die Haare können gut damit gepflegt werden. In einigen Shampoos und Spülungen ist es bereits enthalten, man kann aber auch ein paar Tropfen reines Arganöl in die Spitzen geben. Trockenes, sprödes oder zu Spliss neigendes Haar wird durch Arganöl wieder glatt, geschmeidig und besser kämmbar.

Regelmäßig in die Kopfhaut einmassiert lassen sich Probleme wie trockene, juckende Kopfhaut, hartnäckige oder gar juckende Schuppen oder Haarwuchsprobleme erfolgreich bekämpfen.

Doch damit nicht genug, denn selbst Zahnfleisch und Nägel können von Arganöl profitieren. Dazu das Arganöl aufs Zahnfleisch oder entsprechend die Nägel auftragen und leicht einmassieren.

Auch Männerbärte profitieren von Arganöl, denn es sorgt für eine bessere Durchblutung der Haarwurzeln und verbessert damit deren Nährstoff-Versorgung. Dies sorgt dafür, dass schneller kräftiges, gesundes und glänzendes Haar nachwächst.

Wie verwendet man Arganöl?

Arganöl kann pur als Gesichtspflege verwendet werden. Dazu einige Tropfen des Öls auf Gesicht, Hals und Dekolleté aufbringen und sanft einmassieren. Am besten funktioniert dies auf leicht angefeuchteter Haut, indem man vorher z.B. ein Pflanzenhydrolat aufsprüht.

Für schönere und längere Wimpern taucht man ein Wattestäbchen in Arganöl und trägt damit vorsichtig das Öl am Wimpernkranz entlang auf.

Auch zum Abschminken kann Arganöl verwendet werden. Dazu einfach ein paar Tropfen auf ein Abschminkpad oder -tuch auftragen und vorsichtig Augenschminke und Make-up entfernen. Anschließend am besten mit etwas warmen Wasser nachspülen.

Für die Haare kann Arganöl ebenfalls pur verwendet werden. Bei trockenen Spitzen und Spliss einfach ein paar Tropfen in die Haarspitzen kneten.

Wer zu trockener und juckender Kopfhaut neigt, kann eine Haarkur oder -packung mit Arganöl machen. Dazu das Öl auf die Haut auftragen und leicht einmassieren. Dann kann man es entweder nur einige Minuten lang einwirken lassen und dann auswaschen oder man lässt es über Nacht einwirken. Dabei sorgt am ein Handtuch um den Kopf für Wärme. In diesem Fall wird die Haarmaske am nächsten Morgen ausgespült.

Um den Haarwuchs zu fördern, kann man eine Kopfhautmassage machen. Danach erfolgt eine etwa 30-minütige Einwirkzeit unter einem Handtuch oder einer Plastikhaube. Anschließend wird das Haar mit einem milden Shampoo durchgewaschen.

Regelmäßige Massagen mit Arganöl können außerdem Cellulite und Schwangerschaftsstreifen mildern. Durch Bürsten oder Massagehandschuhe kann dieser Effekt noch verstärkt werden.

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Naturkosmetik mit Arganöl

Ich selbst benutze sehr gern Naturkosmetik mit Arganöl und habe dementsprechend auch schon einiges ausprobiert. Zu folgenden Produkten findet ihr ausführliche Reviews auf dem Blog:

Reines Arganöl findet ihr von folgenden Herstellern:

Weitere detaillierte und tiefergehende Informationen zu Arganöl und seinen Anwendungsmöglichkeiten findet ihr hier: