Seit einigen Jahren boomt der Markt für Naturkosmetik und natürlich wollen auch konventionelle Anbieter davon profitieren. Doch statt ihre Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen anzureichern und auf problematische zu verzichten, wählen sie ein anderes Mittel: sie geben ihren Produkten den Anschein natürlich zu sein. Für diese Marketingmasche gibt es sogar eine Bezeichnung: Greenwashing.

Bei Instagram bin ich vor einiger Zeit auf einen sehr passenden Spruch dazu gestoßen:

Greenwashing: The lies companies put on products to make you believe that they are not toxic (siehe hier)

Als ich kurz darauf im dm war, habe ich mich mal genauer bei den konventionellen Produkten umgeschaut und tatsächlich fielen mir einige auf, die mit „Natur“ werben oder die ihren Produkten den Anschein von Natürlichkeit geben. Ein paar davon habe ich mir mal näher angeschaut, denn ich wollte wissen, wie viel Natur wirklich in den Flaschen bzw. Tuben steckt und ob die Hersteller auf bedenkliche Inhaltsstoffe verzichten. Auch bei Rossmann habe ich mich danach mal genauer umgeschaut und auch noch ein paar Kandidaten gefunden.

Schauma Nature Moments

Die Schauma Nature Moments sind mir bereits mehrmals bei Instagram begegnet. Die ganze Aufmachung mit den größtenteils grünen Flaschen und Labels suggerieren natürliche Inhaltsstoffe und die Bezeichung „Nature Moments“ trägt zusätzlich dazu bei. Doch wie sieht es tatsächlich aus?

 

Schauma Nature Moments Shampoo Mediterranes Olivenöl & Aloe Vera

Als erstes habe ich mir das Shampoo mit Olivenöl und Aloe Vera heraus gegriffen. Durch sein grünes Äußeres erweckt es besonders stark den Anschein von Natürlichkeit. Doch wie sieht es im Inneren der Flasche aus:

INCI: Aqua, Sodium Laureth Sulfate, Cocamidopropyl Betaine, Sodium Chloride, Hydrolyzed Keratin, Glycine, Panthenol, Olea Europaea Fruit Oil, Aloe Barbadensis Leaf Extract, Disodium Cocoamphodiacetate, Citric Acid, Sodium Benzoate, Polyquaternium-10, Cocamide MEA, PEG-7 Glyceryl Cocoate, Parfum, PEG-120 Methyl Glucose Dioleate, PEG-40 Hydrogenated Castor Oil, Propylene Glycol

Bereits ein erster flüchtiger Blick zeigt mir, dass es mit Natur hier eher nicht so gut bestellt ist. Die vielen enthaltenen PEGs, synthetischen Polymere und andere bedenkliche Inhaltsstoffe sind nicht nur meilenweit von Natürlichkeit entfernt, sondern schaden der Haut eher. PEGs schwächen beispielsweise die Hautbarriere, so dass Schadstoffe leichter eindringen können. Dies ist umso problematischer, da als weiterer Inhaltsstoff Cocamide MEA enthalten ist, der krebserregende Nitrosamine bilden kann. (siehe auch Codecheck)

Die natürlichen Inhaltstoffe, mit denen im Namen groß Werbung gemacht wird, findet man interessanterweise erst auf den Plätzen 8 und 9 der INCI-Liste. Da sie noch hinter Panthenol stehen, für das in Haarpflegeprodukten eine Dosierung von 1% angegeben wird (siehe Olionatura), kann man sich ausrechnen, dass es sich wohl eher um homöopathische Dosen von Olivenöl und Aloe Vera handelt.

Bei den anderen beiden Shampoos dieser Serie sieht es übrigens nahezu identisch aus. Nur die natürlichen Wirkstoffe variieren, der Rest bleibt haargenau gleich.

Schauma Nature Moments Spülung Mediterranes Olivenöl & Aloe Vera

Nachdem die Shampoos nicht gerade mit Natürlichkeit punkten konnten, habe ich mir die angebotene Pflegespülung angeschaut. Möglicherweise kann wenigstens diese überzeugen?

INCI: Aqua, Cetearyl Alcohol, Behentrimonium Chloride, Hydrolyzed Keratin, Glycine, Panthenol, Olea Europaea Fruit Oil, Aloe Barbadensis Leaf Extract, Isopropyl Myristate, Citric Acid, Phenoxyethanol, Stearamidoethyl Diethylamine, Isopropyl Alcohol, Parfum, Glyceryl Stearate, Sodium Methylparaben, Polyquaternium-37, Glycerin, Dicaprylyl Carbonate, Propylene Glycol, Hexyl Salicylate, Lauryl Glucoside

Auch wenn die Anzahl an bedenklichen Inhaltsstoffen bei der Pflegespülung etwas geringer ist, kommt auch sie nicht komplett ohne aus. Am problematischsten dabei finde ich Polyquaternium-37, ein synthetisches Polymer, das ähnlich umweltbelastend ist wie Mikroplastik. (siehe auch Codecheck).

Allerdings sind die natürlichen Wirkstoffe auch bei diesem Produkt eher unter ferner liefen zu finden.

Fazit

Hier wird Greenwashing vom Feinsten betrieben. Mit Natur und natürlichen Inhaltsstoffen haben diese Produkte rein gar nichts zu tun. Auch bei den anderen Shampoos und Pflegespülungen dieser Reihe sieht es nicht besser aus. Wer natürliche Haarpflege sucht, sollte lieber zu anderen Produkten greifen.

Garnier Wahre Schätze

Beim weiteren Streifzug durchs Haarpflegeregal bin ich kurz darauf wieder fündig geworden. Garnier verspricht für seine Reihe Wahre Schätze wertvolle Zutaten aus der Natur und natürlich schönes Haar. Doch wie steht es tatsächlich um die Natürlichkeit der Produkte?

Garnier wahre Schätze Shampoo Mythische Olive

Als erstes habe ich mir das wunderbar grün erscheinende Shampoo mit Olive aus dem Regal gegriffen und durchleuchtet:

INCI: Aqua/Water, Sodium Laureth Sulfate, Coco-Betaine, Cocamide MIPA, Sodium Chloride, Sodium Benzoate, Sodium Hydroxide, Olea Europaea Oil/Olive Fruit Oil, PPG-5-Ceteth-20, PEG-55 Propylene Glycol Oleate, PEG-60 Hydrogenated Castor Oil, Polyquaternium-10, Salicylic Acid, Limonene, Benzyl Salicylate, Benzyl Alcohol, Amodimethicone, Propylene Glycol, Carthamus Tinctorius Seed Oil / Safflower Seed Oil, Citric Acid, Laureth-5, Carboxylic Acid, Hexyl Cinnamal, Parfum / Fragrance, (FIL C169917/1)

Auch bei diesem Shampoo fallen mir auf den ersten Blick die vielen enthaltenen PEGs auf. Auch umweltkritische Silikone und synthetische Polymere sind wieder enthalten (siehe auch Codecheck). Die natürlichen Inhaltsstoffe hingegen muss man auch hier mit der Lupe suchen. Mit wahren Schätzen hat das jedenfalls wenig zu tun, finde ich.

Garnier Wahre Schätze Spülung Honig Schätze

Nachdem das Shampoo von Garnier Wahre Schätze absolut nicht mit seinen Inhaltsstoffen punkten konnte, habe ich mir eine Pflegespülung aus dieser Reihe ausgesucht und sie ebenfalls durchleuchtet.

INCI: Aqua/Water, Cetyl Alcohol, PEG-180, CI 19140 / Yellow 5, CI 15985 / Yellow 6 , Elaeis Guineesis Oil/Palm Oil, Hydroxyethylcellulose, Dodecane, Mel/Honey,Chlorhexidine Digluconate, Poloxamer 407,Limonene, Benzyl Alcohol, Benzyl Salicylate,Isopropyl Myristate, 2-Oleamido-1,3-Octadecanediol, Propolis Extract, Myristyl Alcohol, Cetrimonium Chloride, Cetyl Esters,BHT, Citric Acid, Lauryl PEG/PPG-18/18 Methicone, Coumarin, Royal Jelly, Parfum / Fragrance, (C164324/2)

Leider sieht es auch bei der Pflegespülung nicht wirklich besser aus. Auch hier finden sich wieder viele PEGs und Silikone. Hinzu kommen noch sehr bedenkliche Inhaltsstoffe wie BHT (gilt als krebsfördernd), Poloxamer 407 (schwächt Barrierefunktion der Haut) und CI 15985 (aromatische Amine – werden als krebserregend angesehen). Insgesamt eine ziemlich brenzlige Mischung, wie ich finde.

Der Honigschatz, mit dem wohlklingend geworben wird, befindet sich übrigens an 9. Stelle, noch nach diversen Farbstoffen. Ich vermute also mal, dass er sich maximal in homöopathischen Dosen darin befinden kann.

Noch mehr Infos zu den Inhaltsstoffen könnt ihr bei Codecheck finden.

Fazit

Garnier versprich vollmundig Wahre Schätze in seinen Produkte, was man findet, sind aber eher ein Vielzahl bedenklicher Inhaltsstoffe. Die wertvollen Bestandteile sind allesamt nur in sehr geringen Dosierungen vorhanden. Auch hier handelt es sich für mein Empfinden um reines Greenwashing und ich empfehle, diese Produkte lieber im Regal stehen zu lassen.

L’Oreal Botanicals

Als ich auf dem weiteren Rundgang L’Oreal Botanicals entdeckte, war ich direkt richtig gespannt, denn meine Kollegin hatte mir bereits davon erzählt, dass es von L’Oreal nun eine Naturkosmetik-Linie gäbe. Natürlich wollte ich wissen, ob die Produkte wenigstens naturnah wären, denn ein Naturkosmetiksiegel tragen sie nicht und sind somit schon mal keine zertifizierte Naturkosmetik.

L’Oréal Botanicals Fresh Care Shampoo Saflorblüte

Als erstes habe ich mir ein Shampoo herausgegriffen, das den interessanten Namen Saflorblüte trägt. Es verspricht, das Haar reichhaltig zu pflegen und das ganz ohne Silikone und Parabene. Nun gut, der Verzicht auf diese Inhaltsstoffe ist erstmal löblich, wobei sie, wie wir wissen, bei weitem nicht die einzigen problematischen Inhaltsstoffe sind. Aber schauen wir doch einfach mal:

INCI: Aqua, Water Sodium Laureth Sulfate, Coco-Betaine, Propylene Glycol, Glycerin, Glycol Distearate, Sodium Chloride, Cocos Nucifera Oil, Coconut Oil, Sodium Benzoate, Sodium Acetate, Sodium Hydroxide, PPG-5-Ceteth-20, Polyquaternium-10, Salicylic Acid, Linalool, Linum Usitatissimum Seed Oil, Linseed Seed Oil, Isopropyl Alcohol, Carbomer, Carthamustinctorius Seed Oil, Safflower Seed Oil, Citric Acid, Hexyl Cinnamal, Glycine Soja Oil, Soybean Oil, Parfum, Fragrance (C191391/1)

Nun gut, L’Oreal hat tatsächlich auf Parabene und Silikone verzichtet. Enthalten sind aber trotzdem PEGs und umweltproblematische synthetische Polymere (siehe auch Codecheck).

Wissen wollte ich allerdings auch noch, was es mit der ominösen Saflorblüte auf sich hat. Kurzes googeln hat mir dann verraten, dass dies nur ein anderer Name für die Färberdistel ist. Natürlich ist auch das Distelöl ein tolles Pflanzenöl, auch wenn es nicht so toll klingt wie Saflorblüte, allerdings steht es in der INCI-Liste so weit hinten, dass der Anteil wirklich nur minimal sein kann.

L’Oréal Botanicals Fresh Care Kur Geranie Glanz-Ritual Glanz Elixier

Nach dem Shampoo habe ich mir dann das Leave von L’Oreal Botanicals angeschaut, dass mit seinem vollmundigen Namen doch so einiges verspricht. Aber kann es das auch halten?

INCI: Aqua, PEG-60-Hydrogenated Castor Oil, Rubus Fruticosus Fruit Extract, Blackberry Fruit Extract, Lactic Acid, Cocos Nucifera Oil, Coconut Oil, Sodium Hydroxide, Hydroxyethyl Oleyl Dimonium Chloride, Sodium Benzoate, Acetum, Vinegar, PEG-15 Cocopolyamine, Aminomethyl Propanol, Polyquaternium-4, Polyquaternium-11, Pelargonium Graveolens Flower Oil, Limonene, Benzoic Acid, Benzyl Salicylate, Linalool, Benzyl Alcohol, Caprylyl Glycol, Geraniol, Citric Acid, Citronellol, Potassium Sorbate, Hexyl Cinnamal, Glycine Soja Oil, Soybean Oil, Glycerin, Parfum

Leider finden sich auch in diesem Produkt wieder PEGs und synthetische Polymere, womit es sich für meinen Geschmack meilenweit von Naturkosmetik wegkatapultiert (siehe auch Codecheck). Immerhin finden sich aber bereits ab der dritten Stelle Pflanzenextrakte und -öle.

Fazit

Insgesamt sind die Inhaltsstoffe bei L’Oreal Botanicals nicht ganz so problematisch, wie bei einigen anderen der hier durchleuchteten Produkte. Von Naturkosmetik ist diese Reihe aufgrund der enthaltenen PEGs und synthetischen Polymere trotzdem ziemlich weit entfernt.

Palmolive Naturals

Bei meinem weiteren Rundgang durch den dm landete ich schließlich beim Duschgel-Regal. Dort blitzte mir als erstes Palmolive Naturals entgegen. Wenn ein Produkt das Wort „Natur“ bereits im Namen hat, sollte es doch vorwiegend aus natürlichen oder zumindest unbedenklichen Inhaltsstoffen bestehen, oder?

Palmolive Cremedusche Naturals Sanft & Sensitiv

Als erstes Produkt habe ich mir die Sorte Sanft & Sensitiv genauer angeschaut, denn gerade wenn ein Duschgel als Sensitiv ausgelobt wird, sollten die Inhaltsstoffe doch entsprechend mild und schonend zu Haut sein.

INCI: Aqua, Sodium C12-13 Pareth Sulfate (*A)/Sodium Laureth Sulfate (*B), Cocamidopropyl Betaine, Glycerin, Sodium Chloride, Parfum, Cocamide MEA, Styrene/Acrylates Copolymer, Sodium Salicylate, Sodium Benzoate, Polyquaternium-7, Citric Acid, Tetrasodium EDTA, Glycol Distearate, Laureth-4, Lactose, Lactis Serum Proteinum, Benzyl Salicylate, Butylphenyl Methylpropional, Citronellol, Hexyl Cinnamal

Auch hier finden sich wieder verschiedene PEGs, allen voran Sodium Laureth Sulfate, von dem ich Menschen mit empfindlicher Haut grundsätzlich abraten würde, da es meiner Erfahrung nach die Haut ziemlich stark austrocknet. Hinzu kommt der sehr bedenkliche Duftstoff Lilial (Butylphenyl Methylpropional), der durch sein hohes Allergiepotential in einem Produkt, das als Sensitiv ausgelobt wird, schon mal überhaupt nichts zu suchen hat.

Leider ist in diesem Duschgel zu allem Überfluss auch noch Mikroplastik enthalten. Damit wird endgültig klar, dass es mit „Natural“ bei diesem Produkt wirklich nicht sehr weit her ist, denn Mikroplastik schädigt unsere Natur. Allein aufgrund dieser Inhaltsstoffe würde ich von diesem Duschgel absolut abraten.

Weitere bedenkliche Inhaltsstoffe sind Cocamide MEA und Tetrasodium EDTA. Nähere Information dazu findet ihr bei Codecheck.

Palmolive Naturals Cremedusche Kamelienöl & Mandel

Bei Rossmann habe ich vor einigen Tagen dann noch eine andere wirklich toll klingende Cremedusche von Palmolive Naturals gefunden, die ich unbedingt unter die Lupe nehmen musste:

INCI: Aqua , Sodium C12-13 Pareth Sulfate (*A), Sodium Laureth Sulfate (*B), Glycerin, Cocamidopropyl Betaine, Sodium Chloride, Parfum, Cocamide MEA, Styrene/Acrylates Copolymer, Sodium Salicylate, Sodium Benzoate, Polyquaternium-7, Citric Acid, Tetrasodium EDTA, Glycol Distearate, Laureth-4, Sine Adipe Lac, Juniperus Virginiana Oil, Citrus Aurantium Dulos (Orange) Peel Oil, Camellia Oleifera Seed Oil, Prunus Amygdalus Dulcis Oil, Prunus Amygdalus Dulcis Seed Extract, Alpha-Isomethyl Ionone, Amyl Cinnamal, Benzyl Benzoate, Hexyl Cinnamal.

Leider musste ich recht schnell feststellen, dass bei dieser Cremedusche wirklich nur der Name wohlklingend ist, die Inhaltsstoffe eher weniger. Auch hier finden sich wieder PEGs, Mikroplastik und weitere bedenkliche Emulgatoren (siehe auch Codecheck)

Das vollmundig versprochene Kamelienöl hingegen findet sich erst ganz am Ende der Liste wieder. Zusammen mit dem Mandelöl steht es erst kurz vor den Duftstoffen. Da stellt sich nicht zu Unrecht die Frage, wie hoch der Anteil dieser hochwertigen Öle wohl sein kann.

Fazit

Auch bei Palmolive Naturals muss man die natürlichen Inhaltsstoffe mit der Lupe suchen. Problematische synthetische Inhaltsstoffe wie PEGs und Mikroplastik sind hingegen reichlich vorhanden. Also kann man auch bei dieser Produktlinie getrost von Greenwashing sprechen.

Meine Empfehlung lautet auch hier: besser im Regal stehen lassen, denn es gibt deutlich bessere Alternativen.

Kneipp Startklar 2in1 Dusche

Als ich kürzlich mit meinem Mann auf der Suche nach Naturkosmetikprodukten für seinen Selbstversuch war, nahm er unter anderem auch dieses Duschgel von Kneipp in die Hand. Warum er ausgerechnet danach griff, ist schnell erklärt, denn es ist beim dm zwischen Speick und Alverde positioniert. Da ich beim Kneipp Duschgel allerdings kein Naturkosmetiksiegel entdecken konnte, wollte ich zumindest wissen, ob die Inhaltsstoffe unbedenklich sind:

INCI: Aqua (Water), Sodium Laureth Sulfate, Glycerin, Cocamidopropyl Betaine, Coco-Glucoside, PEG-40 Sorbitan Peroleate, Glyceryl Oleate, Parfum (Fragrance), Cocos Nucifera (Coconut) Oil, Panthenol, Cymbopogon Schoenanthus Extract, Paullinia Cupana Seed Extract, Juniperus Mexicana Oil, Backhousia Citriodora Leaf Oil, Linalool, Limonene, Citral, Sodium Anisate, Sodium Levulinate, PEG-18 Glyceryl Oleate/Cocoate, Glycol Distearate, Hydroxypropyl Methylcellulose, PEG-14M, Sodium Hydroxide, Silica, Tocopherol, CI 47005, CI 10020

Auch wenn die Anzahl der bedenklichen Inhaltsstoffe sich durchaus im Rahmen hält, ist leider doch wieder ein Vielzahl an PEGs enthalten (siehe auch Codecheck). Gerade bei einer Marke wie Kneipp, von der es sogar zertifizierte Naturkosmetik gibt, finde ich es sehr traurig, dass auf diese problematischen Tenside nicht verzichtet wird.

Insgesamt ist dieses Duschgel aber immerhin noch um Längen besser als einige andere konventionelle Produkte. Vor allem ist es eines der wenigen, die kein Mikroplastik und andere synthetische Polymere enthalten.

Fazit

Auch wenn Kneipp zwischen den Naturkosmetik-Duschgels eindeutig falsch einsortiert ist, hält sich die Anzahl bedenklicher Inhaltsstoffe immerhin in Grenzen und es ist durchaus ein recht hoher Anteil pflanzlicher Öle und Extrakte enthalten. Ich persönlich würde nicht zu diesem Produkt greifen, aber es wäre immerhin noch akzeptabel.

Naturalium

Bei einem meiner letzten Besuche bei Rossmann bin ich auf die Marke Naturalium aufmerksam geworden. Das Wort Natur im Namen und das Design mit dem Obst in Großaufnahme zogen mich förmlich magisch an. Um so enttäuschter war ich, als ich feststellen musste, dass diese Produkte mit Natürlichkeit so gar nichts zu tun haben. Aber schaut doch einfach selbst:

Naturalium Shampoo Mango

Als bekennender Mango-Junkie war das Shampoo mit Mango natürlich meine erste Wahl:

INCI: Aqua, Sodium Laureth Sulfate, Sodium Chloride, Cocamidopropyl Betaine, Parfum, Sodium Benzoate, Sodium Lauryl Glucose Carboxylate, Lauryl Glucoside, Laureth-2, Sodium Sulfate, Cetrimonium Chloride, Citric Acid, Isopropyl Alcohol, Styrene / Acrylates Copolymer, Potassium Sorbate, Limonene, Glycol Distearate, Linalool, Polyquaternium-7, Laureth-4, Benzyl Salicylate, Sodium Lauryl Sulfate.

Ganz entgegen seines Namens enthält dieses Shampoo recht wenig Natur und schon gar keine Mango (zumindest konnte ich bei den Inhaltsstoffen weder Mangobutter oder ähnliches entdecken). Dafür sind aber mal wieder reichlich PEGs und Mikroplastik enthalten.

Pflegende Pflanzenöle oder -Extrakte sucht man bei diesem Produkt hingegen vergeblich. Vor allem die Tatsache, dass sich wirklich überhaupt nichts in diesem Shampoo befindet, das einer Mango zumindest nahe kommt, empfinde ich persönlich schon an der Grenze zum Betrug.

Weitere Informationen zu den Inhaltsstoffen könnt ihr wieder bei Codecheck finden.

Naturalium Body Lotion Peach

Nachdem das Shampoo wenig überzeugend war, habe ich mir noch eine Bodylotion aus dem Ständer genommen. Dieses Mal die Sorte mit Pfirsich:

INCI: Aqua, Paraffinum Liquidum, Cetyl Alcohol, Glycerin, Glyceryl Stearate, Cetyl Palmitate, Butyrospermum Parkii Butter, Parfum, Cetearyl Ethylhexanoate, Dimethicone, Sodium Benzoate, Ceteth-20, Stearyl Alcohol, Steareth-25, Caprylyl Glycol, Linalool, Panthenol, Potassium Sorbate Ethyl Oleate, Limonene, Lactic Acid, Tocopheryl Acetate, Ethyl Linoleate, Ethyl Limonene, Citric Acid.

Positiv zu erwähnen bei der Bodylotion ist, dass sie zumindest Sheabutter enthält. Leider hört es damit auch schon auf. Hauptbestandteil bei dieser Bodylotion sind nämlich keine pflegenden Pflanzenöle, sondern Mineralöl. Diese stehen in der Kritik, weil sie sehr häufig mit krebserregenden MOAH verunreinigt sind. Doch damit nicht genug, auch PEGs und Silikone sind in dieser Bodylotion zu finden (siehe auch Codecheck)

Den groß auf der Verpackung abgebildeten Pfirsich habe ich allerdings auch bei der Bodylotion vergeblich gesucht, dabei wäre Pfirsichkernöl doch eine deutlich bessere Alternative zum enthaltenen Mineralöl.

Fazit

Nur weil eine Marke das Wort Natur im Namen trägt und große Bilder von Obst auf ihre Flasche druckt, hat sie noch lange nicht viel mit Natürlichkeit oder gar Naturkosmetik zu tun. Billiges Mineralöl, PEGs und Mikroplastik zeugen eher genau vom Gegenteil.

Besonders erschreckend finde ich allerdings die Tatsache, dass keinerlei Inhaltsstoffe vom aufgedruckten Obst überhaupt enthalten sind. Alle anderen Marken hatten zumindest einen geringen Anteil des namengebenden Pflanzenstoffes in ihren Produkten. Meiner Meinung nach kann man hier durchaus schon von Verbrauchertäuschung sprechen.

Zusammenfassung

Dies waren nun nur ein paar Marken, die mir im Drogeriemarkt ins Auge fielen. Es gibt aber noch viele mehr, die Greenwashing betreiben. Ich kann deshalb allen nur empfehlen, sich nicht von irgendwelchen vollmundigen Bezeichnungen oder Herstellerversprechen täuschen zu lassen, sondern genau hinzuschauen.

So sollte man sich keinesfalls von Aussagen wie „vegan“, „Naturkompetenz“, „ohne Parabene“ usw. täuschen lassen, sondern immer auch die Inhaltsstoffe studieren. Wer sich die Namen problematischer Inhaltsstoffe nicht merken kann oder will, kann schnell Informationen über ein Produkt mit der Codecheck-App bekommen.

Wem das alles zu viel Arbeit ist, der kann es sich ganz einfach machen und zu zertifizierter Naturkosmetik greifen. Vertrauenswürdige Siegel sind z.B. NaTrueBDIHEcocert und das neue Siegel COSMOS Standard.

Wer noch Tipps brauchen kann, wie die Umstellung auf Naturkosmetik gelingen kann, sollte mal hier reinschauen.

Sind euch auch schon Kosmetikprodukte aufgefallen, bei denen eindeutig Greenwashing betrieben wird?

7 Kommentare

  1. Die Inhaltsstoffe sind wirklich mal wieder erschreckend. Ich verstehe nur ehrlich gesagt nicht ganz, wie Garnier in die Testreihe geraten ist. Beim Namen „Wahre Schätze“ hätte ich nie und nimmer auf Naturkosmetik getippt! Dass man Olive grün färbt, erscheint mir ganz logisch und hat meines Erachtens nichts mit Greenwashing zu tun. Bei den restlichen Marken hast du natürlich absolut Recht!
    LG Andrea

    • Greenwashing bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man ein Produkt wie Naturkosmetik aussehen lässt, sondern dass man Versprechen in Sachen Natürlichkeit (aber auch Fairness, Verzicht auf problematische Inhaltsstoffe usw.) gibt, da nicht eingehalten werden. Wenn eine Marke groß mit Schätzen aus der Natur wirbt, diese aber nur in homöopathischen Dosen enthalten sind, jedoch jede Menge bedenkliche Inhaltsstoffe zu finden sind, ist dies durchaus auch Greenwashing, wie ich finde.

      LG Michaela

  2. Hallo Michaela, vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Ich probiere eher viel aus, dass bei Kneipp hier und da Mikroplastik enthalten ist, habe ich schon in diversen Diskussionen gelesen. Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Liebe Grüße Jana

  3. Danke für deinen tollen Artikel. Ich arbeite selbst in einer Drogerie und ärgere mich immer wieder über die peinlichen Neueinführungen so mancher altbekannter Kosmetikhersteller. Noch so ein Beispiel ist die, mittlerweile wieder verschwundene, Marke Florena, hinter der Beiersdorf (Nivea) steht. Aber auch die Nivea Naturals ist ein Problemfall, vor allem, da sie von vielen Leuten offenbar gar nicht vertragen wird.

    Liebe Grüße, Daniela

    • Bezüglich Florena muss ich dich kurz korrigieren. Zum einen ist diese Marke nicht verschwunden, sondern durchaus noch existent. Zum anderen war das auch keine neue Marke, sondern es gibt sie bereits seit 1920. Insbesondere in der ehemaligen DDR war sie sehr bekannt und beliebt. Recht hast du damit, dass die Marke 2002 von Beiersdorf aufgekauft wurde. Auch sind die Inhaltsstoffe wirklich nicht besonders toll.

      Nivea Naturals habe ich noch gar nicht entdeckt. Liegt vielleicht daran, dass ich alles mit Nivea drauf geflissentlich übersehe ;-)

      LG Michaela

      • Hallo Michaela! Danke fürs Korrigieren. Dass sie so alt ist, wusste ich gar nicht. Mir ist sie nur damals aufgefallen, als vor ein paar Jahren extrem Werbung dafür gemacht wurde und sie in den Drogeriemärkten eingelistet wurde. Zumindest in der Drogerie, in der ich arbeite, wird sie mittlerweile auch nicht mehr geführt ;-)
        Ja, Nivea Produkte ignoriere ich auch gerne…

        LG, Daniela

  4. Danke für den Artikel,
    ich fand gerade bei Deinem ersten eingestellten Bild auch gleich daneben einen Fall von Greenwashing: Original Source.
    Bei Kneipp oder Jean&Len muss immer genau geguckt werden, ob etwas enthalten ist, worauf man aus Nachhaltigkeitsgründen verzichten möchte. Gefreut hat mich die Überarbeitung der Alkmene-Produkte – sie haben nun wirklich einen guten Standard. Wenn auch nicht unbedingt reizfrei.

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