Aloe Vera

Aloe Vera in der Naturkosmetik

INCI-Name: Aloe Barbadensis Leaf Juice, Aloe Barbadensis (Aloe Vera)

Wer schon einmal einen Sonnenbrand hatte, hat mit Sicherheit bereits Bekanntschaft mit Aloe Vera gemacht. Aber natürlich steckt noch viel mehr in dieser Pflanze:

Eigenschaften Aloe Vera

Ursprünglich stammt die Aloe aus dem arabischen Raum und wird dort bereits seit ca. 6000 Jahren als Heilpflanze genutzt. Mittlerweile hat sich sie sich aber nahezu weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet und man findet sie z.B. in Spanien, Südafrika, Australien und selbst den USA.

Trotz des kakteenartigen Aussehens ihrer Blätter gehört die Aloe zu den Lilienarten und konkreter zur Familie der Affodillgewächse. Sie wächst nahezu stammlos und ihre langen fleischigen Blätter sind rosettenartig angeordnet. Ihre Blätter können 40 bis 50 Zentimeter lang werden und sind etwa 6-7 cm breit. Sie bildet einen ein bis zweimal verzweigten, ca, 60 bis 90 Zentimeter hohen Blütenstand mit traubenartigen gelben Blüten aus.

Außergewöhnlich ist bei der Aloe der besondere Verdunstungsschutz, der dazu führt, dass Verletzungen an den Blättern nahezu augenblicklich verheilen. Die Blätter sind mit einer wachsartigen Hautschicht bedeckt und haben einen Flüssigkeitsgehalt von ungefähr 95%.

Genutzt wird bei der Aloe Vera in erster Linie das Gel, das aus dem Wasserspeichergewebe der Blätter gewonnen wird. Dieses beinhaltet neben dem hohen Wassergehalt noch Aminosäuren, Mineralien, Vitamine, Enzyme, Glykoproteine, Anthrachinon- und Anthrazen-Derivate. Je nach Aufzucht und Pflege entwickelt sich der Gesamtwirkstoffgehalt erst nach dem 3. bis 5. Lebensjahr der Pflanze.

Da das Blatt der Aloe aus drei Schichten besteht: der Blattrinde, einer Schicht mit gelben, bitterem Saft und dem Blattgel, von denen die ersten beiden nicht zur kosmetischen Verwendung geeignet sind, werden die Blätter in zwei Hälften geteilt und das Gel vorsichtig heraus getrennt. Dies muss mit großer Sorgfalt passieren, da sonst Aloin aus dem äußeren bitteren Saft in das Gel gelangen kann. Dieses steht unter Verdacht, für allergische Reaktionen verantwortlich zu sein und ist außerdem reizend.

Als Heilpflanze ist die Aloe Vera schon seit Jahrtausenden bekannt. Bereits Kleopatra soll ihre Haut damit gepflegt haben und Alexander der Große nahm sie mit auf Feldzüge. In Mitteleuropa wird sie erst seit den 30er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts als Heilpflanze eingesetzt, erfreut sich aber gerade für kosmetische Zwecke heute großer Beliebtheit.

Wirkung und Anwendungsgebiete von Aloe Vera

Aus den Blättern der Aloe Vera erhält man zwei verschiedene Produkte mit unterschiedlichen Anwendungsgebieten. Aus den festen Aloinzellen der Blattrinde wird ein gelbliches Harz, auch Aloe-Latex genannt, gewonnen, das lange Zeit bei Verstopfung eingesetzt wurde. Da es aber sehr stark reizend wirkt und man sogar eine krebsfördernde Wirkung vermutet, wird zwischenzeitlich vom Einsatz eher abgeraten.

Aus dem inneren, wässrigen Teil des Aloe Vera Blatts wird das bekannte Aloe Vera Gel gewonnen. Dieses wird für vielfältige äußerliche Anwendungen genutzt, z.B, bei Sonnenbrand, Verbrennungen, Insektenstichen, Herpes, Neurodermitis, Psoriasis, Hautirritationen, Schürfwunden, unreiner Haut und Zahnfleischentzündungen. Seine antibakterielle Wirkung soll es außerdem zu einem guten Mittel bei Akne machen.

Aber auch für die innerliche Anwendung ist das Aloe Vera Gel geeignet. So wirkt sich seine reizlindernde Wirkung positiv bei Sodbrennen, Reizmagen oder Reizdarm. Zusätzlich soll Aloe Vera Gel bei regelmäßiger Anwendung den Blutzuckerspiegel senken und dadurch bei Diabetes helfen. Auch erhöhte Blutfettwerte sollen durch die Einnahme von Aloe Vera Gel gesenkt werden. Selbst eine immunstimulierende Wirkung wird dem Gel nachgesagt. Leider gibt es dazu aber noch keine entsprechenden Studien, die dies belegen.

Wie kann das Aloe Vera Gel verwendet werden?

Die Anwendungsmöglichkeiten für Aloe Vera Gel sind sehr vielseitig. Durch seine kühlende und heilende Wirkung ist es sehr angenehm bei Sonnenbrand und leichten Verbrennungen. Dazu trägt man einfach das Aloe Vera Gel auf die betroffenen Hautstellen auf.

Aber auch bei Juckreiz durch Neurodermitis oder andere Ekzeme kann das Aloe Vera Gel durch seine juckreizstillende und wundheilende Wirkung sehr gut verwendet werden.

Bei kleineren Schürfwunden kann die Wundheilung durch Aloe Vera verbessert werden. Außerdem wirkt es lindernd und entzündungshemmend.

Selbst bei Akne ist das Aloe Vera Gel ein gutes Mittel, da es hier seine leichte antibakterielle und wundheilende Wirkung sehr gut entfalten kann. Außerdem fettet es nicht und spendet viel Feuchtigkeit, wodurch auch unreine Haut gut gepflegt wird.

Auch reife und trockene Haut profitiert vom Aloe Vera Gel, da es Feuchtigkeit bindet und tief in die Hautschichten eindringt. Außerdem erhöht es die Synthese von Kollagen- und Elastinfaser und verbessert so die Regenerierung der Haut. Durch die schnellere Regenerierung wird die Faltenbildung verzögert und gleichzeitig bekämpfen die im Aloe Vera Gel enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe freie Radikale und wirken somit der vorzeitigen Hautalterung entgegen.

Zur Gesichtspflege kann man das Aloe Vera Gel einfach pur auf die gereinigte Gesichtshaut auftragen und je nach Bedarf anschließend noch eine pflegende Gesichtscreme oder ein Öl verwenden.

Ebenfalls sehr gut verwendbar ist das Aloe Vera Gel nach der Rasur oder der Körperenthaarung, da es wunderbar kühlt und die gereizte Haut beruhigt.

Last but not least ist das Aloe Vera Gel auch wunderbar für die Pflege von trockenem Haar geeignet. Dazu einfach ein wenig Gel in die Handfläche geben und nach dem Haare waschen ins feuchte Haar kneten. Vor allem trockene Haarspitzen profitieren davon. Aber auch trockene Kopfhaut kann man sehr gut mit Aloe Vera Gel verwöhnen, indem man einfach ein paar Tropfen aufträgt und sanft einmassiert.

Santaverde Aloe Vera Gel pur

Aloe Vera Gel kaufen

Beim Kauf von Aloe Vera Gel sollte man sich genau die Inhaltsstoffe anschauen, denn da das Gel sehr empfindlich gegen Oxidation ist, muss es für kosmetische Zwecke auf jeden Fall konserviert werden. Manche Hersteller setzen dabei auf bedenkliche Konservierungsmittel und man sollte sich nicht von Angaben wie „99% reines Aloe Vera Gel“ täuschen lassen. Auch zugesetzte Duftstoffe sind nicht ungewöhnlich und sollten eher vermieden werden.

Aloe Vera Saft zur innerlichen Anwendung ist in der Regel nicht konserviert, muss aber auch im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Tage nach Öffnen aufgebraucht werden. Deswegen kann dieser maximal für kurzfristige kosmetische Anwendungen benutzt werden.

Am besten achtet man darauf, dass das angebotene Aloe Vera Gel ein Naturkosmetiksiegel wie NaTrue, BDIH oder Ecocert trägt. Auch sollte der Aloe Vera Anteil so hoch wie möglich sein. Gerade Aloe Vera Gel, das günstig in Drogeriemärkten angeboten wird, ist oftmals mit Wasser, Alkohol und Glycerin gestreckt.

Um dem eher flüssigen Aloe Vera Gel eine festere Konsistenz zu geben, wird es manchmal mit Xanthan angedickt. Hier kommt es darauf an, für welchen Zweck man das Aloe Vera Gel benutzen möchte und welche Konsistenz man grundsätzlich bevorzugt.

Aloe Vera Gel für die kosmetische Anwendung bekommt man beispielsweise von:

Reinen Aloe Vera Saft für die innere und äußerliche Anwendung bekommt man beispielsweise von:

Aubrey Organics Aloe Vera Gel

Aloe Vera Gel selber gewinnen

Alternativ zum Kaufen von Aloe Vera Gel kann man dieses auch selber gewinnen, indem man sich eine eigene Aloe Vera Pflanze auf die Fensterbank stellt. Mittlerweile bekommt man solche Pflanzen in vielen Gartencentern und Baumärkten.

Da die Aloe eine Wüstenpflanze ist, braucht sie eher sandigen Boden, der gut entwässert ist. Perfekt ist dafür speziell angebotene Sukkulentenerde, man kann aber auch normale Erde mit Sand mischen, Man sollte aber von Anfang an einen eher großen Topf verwenden, da die Aloe Vera sehr schnell wächst, Auch regelmäßiges Umtopfen ist deswegen notwendig.

Im Haus sollte die Pflanze besser in trockenen Räumen stehen (also nicht im Badezimmer) und bevorzugt im Halbschatten. Gießen sollte man die Aloe Vera etwa einmal in der Woche. Dabei unbedingt darauf achten, dass sich kein Wasser unten im Topf sammelt, da die Pflanze das nicht gut verträgt. Fangen die Spitzen an, sich braun zu verfärben, bekommt die Aloe Vera zu viel Wasser. Dann lieber seltener gießen und weniger Wasser verwenden.

Bevor man erstmals ernten kann, muss die Pflanze ausreichend groß sein. Man findet verschiedene Angaben dazu, wie alt die Aloe Vera Pflanze für die erste Ernte sein sollte, man kann aber von mindestens 2 Jahren ausgehen. Optimal für die Pflanze ist es, wenn sie mindestens zwölf Blätter hat, bevor man anfängt, Blätter abzuschneiden.

Zum Abschneiden wählt man am besten eines der unteren Blätter aus und schneidet es knapp über dem Boden mit einem Messer ab. Nach dem Abschneiden sollte man zunächst den gelblichen Saft ablaufen lassen. Diesen kann man nicht verwenden, da er den stark reizenden Wirkstoff Aloin enthält.

Sobald der gelbe Saft abgelaufen ist, schneidet man ein Stück des Blatts in der Größe ab, die man für die aktuell vorgesehen Anwendung benötigt. Den Rest des Blatts kann man sorgfältig verpackt für ein paar Tage im Kühlschrank aufheben und später noch benutzen.

Der zu verwendende Teil des Blatts wird vorsichtig längs aufgeschnitten. Nun kann man für die äußerliche Anwendung entweder direkt die Gelseite des Blatts auf die betroffene Hautstelle auflegen bzw. darüber streichen oder man filetiert das Blatt vorsichtig mit einem Messer und löst so behutsam das Gel. Bei der zweiten Variante sollte man aber unbedingt darauf achten, nicht zu nah an die aloinhaltige Innenseite der Blattrinde zu kommen.

Da so gewonnene Aloe Vera Gel kann nun für die verschiedensten Anwendungen benutzt werden.

Santaverde Aloe Vera Blüte Age Protect Fluid

Naturkosmetik mit Aloe Vera

Auch in Naturkosmetik ist Aloe Vera sehr beliebt. So findet sie sich dementsprechend auch in sehr vielen Produkten, wenn auch häufig nur in geringen Mengen. Da solche kosmetischen Produkte allerdings auch nicht für Heilanwendungen benutzt werden, ist das kein Problem, da auch geringe Mengen Aloe Vera die feuchtigkeitsspendende Wirkung einer Creme erhöhen.

Natürlich habe ich auch bereits einige Naturkosmetikprodukte mit Aloe Vera ausprobiert: