Rosenwasser

Rosenwasser Naturkosmetik Wirkung Anwendung
© Fritz Krauthoff

In englischen Gärten gehört sie einfach dazu: die Rose. Doch sie sieht nicht nur toll aus und bezaubert durch ihren Duft, sie kann noch viel mehr. Das ist auch der Grund, weshalb sie in Naturkosmetik ebenfalls gern verwendet wird:

Eigenschaften und Wirkung von Rosenwasser

Rosenwasser (oder auch: Rosenhydrolat) ist ein Nebenprodukt der Destillation von Rosenöl. Dabei wird der Destillationsdampf aufgefangen und abgekühlt. Dies gilt als besonders schonendes Verfahren, da keinerlei Lösungsmittel eingesetzt werden müssen. Das gewonnene Rosenwasser duftet es wunderbar nach Rosen, da es 2-Phenylethylalkohol enthält.

Für die Gewinnung von Rosenöl – und damit auch für Rosenwasser – werden hauptsächlich die Blüten der Damaszener Rose (Rosa damascena) verwendet. Diese wird bereits seit der Antike kultiviert und besonders charakteristisch ist ihr schwerer, intensiver Duft. Außerdem wird auch die Zentifolie (Rosa centifolia), eine Züchtung, die im 16. Jahrhundert entstand, zur Gewinnung von Rosenöl genutzt. Dabei benötigt man vier Kilogramm Rosenblüten, um ein Gramm Rosenöl zu erhalten, was es zu einem der teuersten kosmetischen Rohstoffe macht.

Das größte Anbaugebiet von Rosen zur Herstellung von Rosenöl befindet sich in Bulgarien. Etwa 70% der Weltproduktion von Rosenöl werden dort gewonnen. Weitere wichtige Anbaugebiete finden sich im nahen Osten (insbesondere Iran, Oman und Libanon), in Indien und in Afrika (Marokko).

Rosenwasser steckt voller Antioxidantien und Vitamine, wie Vitamin B, C und E. Außerdem enthält es pflanzliche Balaststoffe (Pektine) und Gerbstoffe (Tannine). Dies macht es auch für die Hautpflege sehr interessant.

So wirkt Rosenwasser auf der Haut antibakteriell, entzündungshemmend, abschwellend, feuchtigkeitsspendend und vitalisierend. Außerdem hilft es der Haut, den pH-Wert stabil zu halten, neutralisiert Rötungen und lindert Narben. Durch seine antioxidantische Wirkung kann die Haut schneller regenerieren und wird dadurch straffer.

Rosenwasser ist durch seine vielfältigen Wirkungen für alle Hauttypen geeignet. Fettige, unreine Haut profitiert von der talgregulierenden Wirkung des Rosenwassers. Da es zudem antibakteriell wirkt und die Heilung entzündeter Hautstellen beschleunigt, wird auch empfohlen, Rosenwasser bei Akne zu verwenden.

Trockene und empfindliche Haut wird durch Rosenwasser mit Feuchtigkeit versorgt und die ausgleichende Wirkung auf den pH-Wert der Haut macht die Haut widerstandsfähiger. Die enthaltenen Antioxidantien wirken zudem gegen freie Radikale, wodurch die Hautalterung verlangsamt wird. Außerdem hilft Rosenwasser durch seine abschwellende Wirkung bei Schwellungen der Augenlider und Augenringen. Auch braune Gesichtsflecken, Falten und Dehnungsstreifen können durch Rosenwasser gemildert werden.

Gesundheitlich birgt Rosenwasser ebenfalls einige Vorteile. So können Kopfschmerzen gelindert werden, indem man ein mit Rosenwasser getränktes Wattepad auf die Stirn oder die Schläfen legt. Auch Augenflimmern kann damit entgegen gewirkt werden. Dazu ein mit Rosenwasser getränktes Tuch für einige Minuten auf den betroffene Auge drücken.

Da es die Verdauung anregt, kann Rosenwasser in Tees oder Salaten gegen Verstopfung und Verdauungsprobleme eingesetzt werden.

Außerdem soll der Rosenduft Angstgefühle und Stress reduzieren und so für Entspannung sorgen. Deshalb wird Rosenwasser in einigen Gebieten zur Bekämpfung von Schlaflosigkeit und sogar Depressionen benutzt.

Rosenwasser pur ist zwar nicht für den Verzehr geeignet, da es durch das enthaltene 2-Phenylethylalkohol unangenehm schmeckt. Es kann aber in Speisen verarbeitet werden. Ein hierzulande bekanntes Beispiel dafür ist Marzipan. In der arabischen, indischen und französischen Küche wird es häufig eingesetzt, um Speisen zu verfeinern. Außerdem wird Rosenwasser genutzt, um einen alkoholfreien Champagnerersatz herzustellen.

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Kosmetische Anwendungsmöglichkeiten von Rosenwasser

Rosenwasser ist sehr vielfältig einsetzbar. Es eignet sich zur Gesichts- und Körperpflege, aber auch die Haare können damit gepflegt werden.

Rosenwasser zur Gesichtspflege

Die wahrscheinlich häufigste Anwendung von Rosenwasser auf der Haut erfolgt in Form von Gesichtswasser. Dafür kann das Rosenwasser entweder auf das Gesicht aufgesprüht und sanft mit den Händen angedrückt werden oder man gibt es auf ein Wattepad und trägt es damit vorsichtig auf die Haut auf. Danach wird die gewohnte Pflegecreme aufgetragen, um die Feuchtigkeit einzuschließen. Von dieser Anwendung können alle Hauttypen profitieren.

Insbesondere bei reifer Haut lohnt sich die regelmäßige Anwendung von Rosenwasser, da Fältchen gemindert und der Hautalterungsprozess verlangsamt werden. Dadurch gewinnt die Haut sichtbar an Spannkraft und Elastizität. Sie sieht frischer und glatter aus.

Bei fettiger Haut und Unreinheiten kann man das Rosenwasser mit Zitronensaft kombinieren, da dieser ebenfalls antibakteriell wirkt. Dafür mischt man einen Esslöffel Rosenwasser mit ein paar Tropfen Zitronensaft und tupft diese Mischung mit einem Wattestäbchen auf Pickel oder Pusteln, Nach etwa zehn Minuten spült man die Mischung dann mit lauwarmen Wasser ab.

Auch Männer können von der entzündungshemmenden Wirkung des Rosenwasser profitieren, indem sie es nach der Rasur verwenden. Dadurch wird die Haut schnell beruhigt und Hautirritationen vorgebeugt.

Sprüht man Rosenwasser aufs Make-up, kann dieses fixiert, aber auch zwischendurch aufgefrischt werden. Damit nichts verschmiert, sollte man darauf achten, dass durch den Zerstäuber ein wirklich feiner Sprühnebel erzeugt wird.

Zum Entfernen von Make-up kann Rosenwasser aber ebenfalls genutzt werden. Dies funktioniert besonders gut, wenn das Rosenwasser mit Kokosöl vermischt wird. Tränkt man ein Wattepad mit dieser Mischung, lässt sich auch Augen-Make-up mühelos entfernen. Mit reinem Rosenwasser lassen sich sehr gut Reste von Foundation nach einer vorher erfolgten Reinigung mit Reinigungsmilch o.ä. entfernen.

Auch bei geschwollenen Augen und dunklen Augenringen kann Rosenwasser helfen. Dafür tränkt man ein Wattepad mit Rosenwasser und betupft damit die Augen. Dies lindert die Schwellung und mildert dunkle Augenringe.

Rosenwasser eignet sich außerdem sehr gut für Gesichtsmasken. So kann es beispielsweise zum Anrühren von Heilerde benutzt werden. Die daraus entstehende Maske reinigt porentief und hinterlässt deutlich reinere Haut. Für trockene Haut können auch noch ein paar Tropfen pflegendes Öl zur Mischung gegeben werden.

Eine pflegende Gesichtsmaske erhält man in Kombination mit Honig und Gurke. Dafür zunächst zwei Esslöffel Honig mit einem ca. 2 cm dicken Stück Gurke pürieren und anschließend soviel Rosenwasser zugeben, bis eine Paste entsteht. Diese auf das Gesicht auftragen und nach etwa 20 Minuten Einwirkzeit mit warmen Wasser abwaschen.

Auch Insektenstiche können mit Rosenwasser behandelt werden. Dazu muss man nur einen Wattebausch damit tränken und auf die betroffene Hautstelle auflegen.

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Rosenwasser zur Körperpflege

An heißen Sommertagen kann man Rosenwasser ganz toll als erfrischendes Körperspray verwenden. Dazu bewahrt man es am besten im Kühlschrank auf und kann sich bei Bedarf von Kopf bis Fuß damit einnebeln. Da durch diese Anwendung das recht teure Rosenwasser gegebenenfalls schnell aufgebraucht ist, kann man es mit destilliertem Wasser strecken. Dazu gibt man etwa 1/3 Rosenwasser auf 2/3 Wasser. Sollte ein stärkerer Rosenduft gewünscht sein, kann man nach und nach den Rosenwasseranteil erhöhen. Am Ende gibt man die Mischung in eine Sprühflasche und hat ein tolles erfrischendes Rosenbodyspray.

Auch als Badezusatz kann Rosenwasser sehr gut verwendet werden. Es macht die Haut weich und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Außerdem duftet das ganze Badezimmer herrlich nach Rosen. Zusätzlich kann man natürlich auch noch frische Rosenblätter ins Badewasser geben.

Rosenwasser kann herkömmliches Mundwasser zwar nicht ersetzen, aber man kann es gut zwischendurch verwenden, um einen frischen Geschmack im Mund zu erhalten. Außerdem kann es bei Zahnfleischentzündungen beruhigend wirken.

Rosenwasser zur Haarpflege

Auch zur Haarpflege eignet sich Rosenwasser sehr gut, denn es lässt die Haare glänzen. Trockenes oder brüchiges Haar wird mit Feuchtigkeit versorgt und gepflegt. Dazu gibt man einfach nach dem Waschen einige Sprühstöße Rosenwasser in das handtuchtrockene Haar, insbesondere in die Längen und auf die Spitzen.

Neben der pflegenden Wirkung sorgt das Rosenwasser außerdem dafür, dass die Haare himmlisch duften.

Aber auch bei juckender oder fettiger Kopfhaut und Schuppen lohnt sich eine Behandlung mit Rosenwasser. Es regt die Zellerneuerung an und beruhigt die empfindliche Kopfhaut. Außerdem beseitigt es überschüssiges Fett, ohne die Kopfhaut dabei auszutrocknen.

Zwischen den Haarwäschen kann Rosenwasser verwendet werden, um unangenehme Gerüche aus dem Haar zu vertreiben und die Frisur aufzufrischen. Insbesondere platt gelegene Locken bekommen durch Rosenwasser wieder frischen Schwung.

Aromatherapie mit Rosenwasser

Da der Duft des Rosenwassers harmonisierend wirkt und zur Entspannung beiträgt, ist es auch sehr interessant für die Aromatherapie. Besonders empfehlenswert ist es dabei für Personen, die sich gestresst oder schlapp fühlen. Dazu kann man entweder einfach ein paar Sprühstöße Rosenwasser in die Luft oder bei Schlafstörungen aufs Kissen geben.

Um den Rosenduft langanhaltend und raumfüllend genießen zu können, empfiehlt sich die Anwendung einer Duftlampe oder eines Diffusers.

Aber auch ein entspannendes Bad, bei dem Rosenwasser als Badezusatz ins Wasser gegeben wird, schenkt nicht nur samtweiche Haut, sondern wirkt stimmungsaufhellend und hinterlässt ein positiv gestimmtes Gemüt.

Tipps zum Kauf von Rosenwasser

Für die Anwendung auf der Haut ist es wichtig, dass das Rosenwasser von guter Qualität ist. Man sollte unbedingt darauf achten, dass es hundertprozentig rein ist und bevorzugt aus kontrolliert biologischen Anbau stammt. Es sollte keine Konservierungsstoffe enthalten, insbesondere keinen Alkohol, da dieser die Haut austrocknen kann, Auch sonstige Duft- und Farbstoffe sollten keinesfalls zugesetzt sein.

Kaufen kann man Rosenwasser in Drogerien, Apotheken, Reformhäusern und sogar in Supermärkten. Allerdings ist es unabhängig vom Kaufort wichtig, auf die zuvor genannten Kriterien zu achten.

Soll das Rosenwasser auch zum Kochen und Backen verwendet werden, muss es für den Verzehr geeignet sein, d.h. in Lebensmittelqualität vorliegen.

Die Haltbarkeit von reinem Rosenwasser liegt bei etwa ein bis zwei Jahren. Um diesen Zeitraum zu gewährleisten, sollte es fest verschlossen an einem kühlen und dunklen Ort aufgewahrt werden. Zur Orientierung, wie lange ein gekauftes Rosenwasser haltbar ist, dient das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum. Ist man sich unsicher, ob das Rosenwasser noch in Ordnung ist, hilft ein Geruchstest. Riecht es noch unverändert nach Rose, kann es noch verwendet werden. Andernfalls sollte man es besser entsorgen.

Der Kaufpreis von Rosenwasser kann je nach Flaschengröße, Qualität und Marke sehr stark variieren. So kann der Preis für 100 ml zwischen 2 und 25 Euro liegen. Gerade bei sehr günstigen Rosenwassern sollte man aber darauf achten, dass sie nicht mit anderen Stoffen verdünnt wurden. Sehr beliebt ist beispielsweise auch das Verdünnen mit Wasser. Das erkennt man daran, dass die Bezeichnung Aqua in der INCI-Liste auftaucht.

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Rosenwasser selber machen

Wer Rosen im Garten hat, kann auch einmal versuchen, Rosenwasser selbst herzustellen. Dies entspricht zwar nicht zu hundert Prozent dem durch Destillation gewonnenen Rosenwasser, enthält aber die gleichen wertvollen Inhaltsstoffe.

Benötigt werden dafür: insgesamt vier Handvoll Rosenblätter (unbedingt frisch und ungespritzt, also lieber nur aus dem eigenen Garten und nicht vom Blumenhändler) und ein halber Liter destilliertes Wasser. Empfehlenswert ist es, die Blütenblätter am frühen Morgen zu pflücken, da zu dieser Tageszeit der Ölgehalt der Rose am größten ist und somit das Rosenwasser intensiver duftet.

Zunächst sollte man mit einem Messer den unteren weißen Teil der Blätter vorsichtig entfernen, da dieser einen bitteren Eigengeschmack besitzt. Danach übergießt man die erste Handvoll Rosenblätter mit kochendem Wasser und lässt das Ganze 12 Stunden ziehen. Anschließend filtert man die Mischung durch ein Sieb und kocht das entstandene Rosenwasser erneut auf. Damit wird dann wieder eine Handvoll Rosenblüten begossen. Insgesamt wird dieser Vorgang dreimal wiederholt, bis alle Rosenblütenblätter verbraucht sind.

Nach 48 Stunden hat man dann ein tolles, aromatisch duftendes Rosenwasser, das etwa zwei Wochen haltbar ist.

Naturkosmetik mit Rosenwasser

Rosenwasser ist aufgrund seiner hautpflegenden Eigenschaften, aber auch wegen seines tollen Duftes in der Naturkosmetik sehr beliebt, weswegen man es auch in vielen Produkten finden kann:

Parfums mit Rosenwasser

Gesichtspflege mit Rosenwasser

Körper- und Haarpflege mit Rosenwasser

Reines Rosenwasser

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