Marken wie Lush, Yves Rocher, Rituals und The Body Shop werden oft in einem Atemzug mit Naturkosmetik genannt. Doch sind diese Marken wirklich Naturkosmetik oder wird hier viel eher Greenwashing betrieben?

Wird in irgendwelchen Gruppen, Foren oder sonstigen sozialen Netzwerken nach Naturkosmetik gefragt, werden gern auch mal die Marken Lush, Yves Rocher, Rituals oder The Body Shop genannt. Genauso findet man bei Instagram immer wieder Posts mit Produkten dieser Marken, die mit dem Hashtag Naturkosmetik versehen werden.

Natürlich tun diese Marken auch alles, um sich ein möglichst grünes Image zu verleihen. Grund genug für mich, mir diese etwas näher anzuschauen und einige ihrer Produkte zu durchleuchten. Entspricht der Inhalt bei diesen Marken wirklich dem Image oder handelt es sich um reines Greenwashing?

Lush

Bietet Lush Naturkosmetik?
Bietet Lush Naturkosmetik?

Wenn es um nachhaltige und natürliche Produkte geht, wird von vielen immer wieder gern Lush angepriesen. Sehr gut bei Lush finde ich den Verzicht auf unnötige Verpackungen. So werden die Seifenstücke beispielsweise nur in Butterbrotpapier verpackt oder Shampoos in fester Form verkauft.

Soweit so gut, aber wie sieht es bei den Inhaltsstoffen aus? Ich habe mir mal ein paar Produkte herausgegriffen und mir die Inhaltsstoffe näher angeschaut:

Honey I Washed The Kids Seife

INCI: Aqua (Wasser), Brassica Napus Seed Oil, Cocos Nucifera Oil (Kokosöl), Glycerin, Mel (Honig), Sorbitol, Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Stearate, Parfüm, Citrus Sinensis Peel Oil Expressed (Süßes Wildorangenöl), Citrus Aurantium Bergamia Fruit Oil (Bergamotteöl), Aloe Barbadensis Leaf Extract (Aloe Vera Extrakt), Gardenia Jasminoides Fruit Extract (Gardenienextrakt), Titanium Dioxide, Sodium Chloride, EDTA, Tetrasodium Etidronate, Sodium Hydroxide, Limonene, Linalool, Amyl Cinnamal, Citronellol, Butylphenyl Methylpropional, Cera Alba (Bienenwachs) (Quelle)

Was mich als erstes gewundert hat, ist die Tatsache, dass mit Sodium Lauryl Sulfate ein recht aggressives Tensid eingesetzt wird. Es gilt als irritierend für Haut und Atemwege und als möglicherweise gesundheitsschädlich. Allein das wären genug Gründe, die gegen dieses Tensid sprechen. Noch mehr allerdings der Fakt, dass zusätzliche Tenside für Seifen absolut unnötig sind, weil Seife an sich schon ein Tensid ist.

Weiter geht es dann mit EDTA. Dieser Inhaltsstoff schwächt die Hautbarriere und gilt als umweltschädlich. Deshalb ist er für Naturkosmetik auch nicht zugelassen.

Als nächstes findet sich Tetrasodium Etidronate in dieser Seife. Dieser Inhaltsstoff ist ein Emulgator und Stabilisator und eigentlich ebenfalls absolut unnötig in einer Seife. Er gilt als umweltschädlich und sein Einsatz ist in der EU beschränkt. Auch dieser Stoff ist in Naturkosmetik nicht zulässig.

Zu guter letzt findet sich in diesem Seifenstück auch noch der Duftstoff Lilial (Butylphenyl Methylpropional), ein potentes Allergen, das sich in Tierversuchen als fortpflanzungsschädlich erwiesen hat.

Wie dieses Beispiel zeigt, ist Lush recht weit weg davon, als Naturkosmetik bezeichnet werden zu können. Doch schauen wir mal, ob es sich nur um die Ausnahme von der Regel handelt.

Buntes Seifenangebot von Lush, doch wie sehen die Inhaltsstoffe aus?
Buntes Seifenangebot von Lush, doch wie sehen die Inhaltsstoffe aus?

Million Dollar Moisturiser Gesichtscreme

INCI: Water, Prunus Amygdalus Dulcis Fruit Extract, Sesamum Indicum Seed, Avena Sativa Kernel Meal (Mandel-, Sesam- und Haferflockenaufguss), Glycerin, Mel (Honig), Octocrylene, Ethylhexyl methoxycinnamate (Octylmethoxycinnamate), Sesamum Indicum Seed Oil (Bio Sesamöl), Butyl Methoxydibenzoylmethane, Butyrospermum Parkii Butter (Fair Trade Sheabutter), Simmondsia Chinensis Seed Oil (Bio Jojobaöl), Sodium Polyacrylate, Dipteryx Odorata Seed Extract (Tonka Absolue), Lavandula Angustifolia Extract (Lavendel Absolue), Aniba Rosaeodora Wood Oil (Rosenholzöl), Oenothera Biennis Oil (Nachtkerzenöl), Anise Alcohol, Benzyl Benzoate, Citral, Coumarin, Geraniol, Linalool, Limonene, Parfüm, Synthetic Fluorphlogopite, Titanium Dioxide, Tin Oxide, Methylparaben, Propylparaben (Quelle)

Diese Gesichtscreme enthält den chemischen UV-Filter Octocrylene, der für Naturkosmetik nicht zugelassen ist. Er steht in Verdacht, Hautirritationen zu erzeugen und hormonell wirksam zu sein.

Mit Sodium Polyacrylate findet sich ein synthetisches Polymer in dieser Creme, das schwer biologisch abbaubar ist. Deswegen ist es ebenfalls in Naturkosmetik nicht zugelassen.

Besonders problematisch ist aber der Inhaltsstoff Ethylhexyl Methoxycinnamate, der bereits von der EU als hormonell wirksam eingestuft wurde. Hinzu kommen Parabene, die ebenfalls hormonell wirksam sind. So ist der Einsatz von Propylparaben bereits von der EU für Babycremes verboten worden. Natürlich sind auch diese Stoffe in Naturkosmetik nicht zugelassen.

Meist riecht man die Lush-Läden schon von weitem
Meist riecht man die Lush-Läden schon von weitem

Fazit

Wie man bereits an diesen beiden Beispielen sehen kann, ist Lush ziemlich weit davon entfernt, als Naturkosmetik bezeichnet werden zu können. Ich habe noch ein wenig bei anderen Produkten gestöbert, dort fanden sich z.B. auch noch PEGs (Sodium Laureth Sulfate) und synthetische Duftstoffe (Alpha-Isomethyl Ionone). Einige Produkte enthalten auch Triethanolamine, die häufig mit stark krebserregenden Nitrosaminen kontaminiert sind.

Auch Öko-Test hat schon mehrfach Produkte von Lush getestet und sehr häufig Gründe für Beanstandungen gefunden. Außerdem verwendet Lush ganz offensichtlich eine Vielzahl synthetischer Duftstoffe, denn so weit, wie man deren Shops immer riecht, können das keine natürlichen Duftstoffe sein. Viele synthetische Düfte bergen allerdings ein hohes Allergiepotential und stehen in Verdacht, sich im Körper anzureichern.

Als Alternative zu Lush würde ich handgesiedete Seifen von kleinen Manufakturen oder feste Shampoos und Duschgel von Naturkosmetikherstellern empfehlen. Einige feste Shampoos ohne problematische Inhaltsstoffe habe ich hier vorgestellt.

Rituals

Greenwashing Rituals
Greenwashing bei Rituals?

Auf Rituals als angeblich grüne Marke bin ich erst durch eine Kollegin so richtig aufmerksam geworden, die mir erzählte, dass sie dort immer einkaufe, weil sie bedenkliche Inhaltsstoffe wie Mikroplastik etc. vermeiden will. Nachdem ich vorher schon ein/zweimal Produkte dieser Firma in der Hand hatte und die Inhaltsstoffe alles andere als unbedenklich fand, musste ich sie leider ein wenig ihrer Illusion berauben.

Aber schauen wir uns doch einfach mal ein paar Produkte von Rituals genauer an:

Fortune Scrub Süße Orange & Zedernholz

INCI: Aqua/Water, Sodium Laureth Sulfate, Silica, Cocamidopropyl Betaine, PEG-6 Caprylic/ Capric Glycerides, Parfum/Fragrance, Acrylates Crosspolymer-4, Sodium Chloride, Juniperus Virginiana (Cedar) Wood Oil, Citrus Aurantium Dulcis (Orange) Peel Extract, Glycerin, Glycine, Linalool, Limonene, Hexyl Cinnamal, Citronellol, Sodium Benzoate, Potassium Sorbate, Sodium Hydroxide, Citric Acid, CI 19140 (Yellow 5), CI 16035 (Red 40) (Quelle)

Auf den ersten Blick fallen die PEGs Sodium Laureth Sulfate und PEG-6 Caprylic/ Capric Glycerides ins Auge. Wie bereits mehrfach hier auf Natürlich Schöner berichtet, schwächen PEGs die Barrierefunktion der Haut und können sie durchlässiger für Schadstoffe machen. Für Naturkosmetik sind sie selbstverständlich nicht zugelassen.

Doch damit nicht genug, denn das Peeling enthält außerdem Mikroplastik (Acrylates Crosspolymer-4). Viele Hersteller berufen sich zwar darauf, dass Crosspolymere kein Mikroplastik wären, weil diese nicht in ihre enge Definition davon passen. Da aber auch Polymere schwer abbaubar sind und sich in der Umwelt ablagern, haben sie trotzdem nichts in Kosmetik verloren, schon gar nicht in Produkten, die direkt abgespült werden. In Naturkosmetik sind diese Stoffe selbstverständlich nicht erlaubt.

Toll dekorierte Auslagen bei Rituals
Toll dekorierte Auslagen bei Rituals

Essential Anti-Aging Day Cream SPF 15

INCI: Aqua [Water], Homosalate, Ethylhexyl Salicylate, Butyloctyl Salicylate, Octocrylene, Glycerin, Cetearyl Alcohol, Butyl Methoxydibenzoylmethane, Panthenol, Dipalmitoyl Hydroxyproline, Borago Officinalis Seed Oil, Rhodiola Crenulata Root Extract, Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed Oil, Dimethicone, Butylene Glycol, Hydroxyacetophenone, Diethylhexyl Syringylidenemalonate, 1,2-Hexanediol, Allantoin, Bisabolol, Lecithin, Papain, Algin, N-Hydroxysuccinimide, Pantolactone, Caprylyl Glycol, Caprylic/Capric Triglyceride, Ascorbyl Palmitate, Tocopherol, Tocopheryl Acetate, Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Glyceryl Oleate, Glyceryl Stearate, Cetearyl Glucoside, Carbomer, Xanthan Gum, Phytic Acid, Citric Acid, Sodium Chloride, Sodium Hydroxide, Sodium Sulfate, Ethylhexylglycerin, Phenoxyethanol, Parfum [Fragrance], CI 15985 [Yellow 6] (Quelle)

Diese Creme ist ein besonders gutes Beispiel dafür, warum Rituals wirklich sehr weit weg von Naturkosmetik oder überhaupt naturnaher Kosmetik ist. Sie enthält eine Vielzahl an chemischen UV-Filtern, von denen drei problematisch sind. Homosalate gelten als hormonell wirksam, Ethylhexyl Salicylate steht in Verdacht, das Immunsystem zu stören und Allergien auszulösen, Octocrylene soll Hautirritationen erzeugen und ebenfalls hormonell wirksam sein.

Des Weiteren enthält diese Creme Silikone (Dimethicone) und Mikroplastik (Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer), die schwer abbaubar und dadurch umweltschädlich sind. In Naturkosmetik sind diese Stoffe selbstverständlich nicht zugelassen und sie sollten meiner Meinung nach in Kosmetik generell nichts zu suchen haben.

Rituals in der Kölner Innenstadt
Rituals in der Kölner Innenstadt

Fazit

Diese zwei Produkte zeigen sehr schön, dass Rituals sich zwar ein tolles Image aufgebaut hat, letztlich aber nichts anderes ist als konventionelle Kosmetik. Von Naturkosmetik ist diese Marke sehr weit entfernt, nicht zuletzt durch den Einsatz umweltschädlicher Inhaltsstoffe wie Mikroplastik und Silikone.

Für die nicht gerade günstigen Preise kann man sich durchaus auch hochwertige Naturkosmetik kaufen. Als Alternativen zu den hier gezeigten Produkten würde ich z.B. das I Want You Naked Gesichtspeeling Orange & Mangobutter und die Eco Cosmetics Gesichtscreme mit LSF 15 empfehlen.

The Body Shop

Greenwashing bei The Body Shop?
Greenwashing bei The Body Shop?

Auch The Body Shop wird immer wieder gern genannt, wenn es um Naturkosmetik geht. Dieser Eindruck kommt natürlich nicht von ungefähr, pflegt das Unternehmen doch intensiv den grünen Eindruck. Auf den Produkten prangen Bilder von Früchten oder Pflanzen und die Natürlichkeit wird immer wieder betont. Dass The Body Shop aber viele Jahre zu L’Oreal gehörte (wurde im Sommer 2017 verkauft, siehe Handelsblatt), wissen hingegen nur die wenigsten.

Ich selbst hatte auch schon ein paar Mal Produkte von The Body Shop in der Hand, da sie mich vom Design und Produktversprechen her durchaus auch angesprochen haben. Allerdings ließ ein Blick auf die Inhaltsstoffe mich immer von einem Kauf absehen. Aber schauen wir uns doch einfach mal ein paar aktuelle Produkte an:

Shea Body Butter

INCI: Aqua, Butyrospermum Parkii Butter, Theobroma Cacao Seed Butter, Glycerin, Cyclopentasiloxane, Orbignya Oleifera Seed Oil, Glyceryl Stearate, PEG-100 Stearate, Cetearyl Alcohol, Cyclohexasiloxane, Cera Alba, Lanolin Alcohol, Phenoxyethanol, Parfum, Methylparaben, Propylparaben, Xanthan Gum, Benzyl Alcohol, Disodium EDTA, Linalool, Coumarin, Sodium Hydroxide, Alpha-Isomethyl Ionone, Limonene, Citric Acid, Caramel, CI 19140 (Quelle)

Bereits auf den ersten Blick fallen mehrere Silikone auf, die in dieser Bodybutter enthalten sind. Insbesondere Cyclopentasiloxane sind dabei besonders problematisch, da bei ihnen Verdacht auf hormonelle Wirksamkeit besteht, sie schwer abbaubar und wassergefährdend sind. Außerdem reichern sie sich in lebenden Organismen an. Deshalb sollte dieser Inhaltsstoff in keinem Kosmetikprodukt enthalten sein und ist für Naturkosmetik selbstverständlich nicht zugelassen.

Weiter geht es auch hier mit PEGs und Parabenen. Erstere schwächen die Hautbarriere und zweitere sind oftmals hormonell wirksam. Somit sollte beides nicht Bestandteil von Kosmetika sein. In Naturkosmetik wird man beide auf jeden Fall nicht finden.

Gekrönt wird dieser Cocktail aus bedenklichen Inhaltsstoffen noch von dem Farbstoff  CI 19140, der auch als Tartazin bekannt ist und als krebserregend eingestuft wird.

Damit will ich an dieser Stelle aufhören, auch wenn noch weitere mehr oder weniger bedenkliche Inhaltsstoffe in dieser Bodybutter enthalten sind. Wer mehr wissen will, kann bei Codecheck noch weitere Informationen dazu finden.

Klar wird auf jeden Fall, dass diese Body Butter mit Naturkosmetik so überhaupt nichts zu tun hat, sondern vielmehr ein rein konventionelles Produkt ist. Aber schauen wir uns doch noch ein anderes Produkt an.

Von der Natur inspiriert?
Von der Natur inspiriert?

Strawberry Body Scrub

INCI: Aqua/Water/Eau, Sodium Laureth Sulfate, Glycerin, Cocamidopropyl Betaine, Acrylates Copolymer, Juglans Regia Shell Powder/Juglans Regia (Walnut) Shell Powder, Parfum/Fragrance, Benzyl Alcohol, Phenoxyethanol, Sodium Chloride, Actinidia Chinensis Seed/Actinidia Chinensis (Kiwi) Seed, Mel/Honey/Miel, Fragaria Vesca Juice/Fragaria Vesca (Strawberry) Juice, Sodium Hydroxide, Butyl Methoxydibenzoylmethane, Disodium EDTA, Limonene, Denatonium Benzoate, Salicylic Acid, CI 14700/Red 4, CI 17200/Red 33. (Quelle)

Bei diesem Produkt fällt mir als erstes das enthaltene Mikroplastik ins Auge (Acrylates Copolymer). Da diese Stoffe schwer abbaubar sind und sich in unserer Umwelt anreichern, sollte man sie absolut meiden. In Naturkosmetik sind sie selbstverständlich verboten.

Doch damit nicht genug, denn mit Sodium Laureth Sulfate sind hier auch PEGs enthalten. Wie oben bereits beschrieben schwächen diese die Hautbarriere und sind für Naturkosmetik natürlich nicht zulässig.

Das enthaltene Konservierungsmittel Disodium EDTA ist ebenfalls nicht unproblematisch, denn es schwächt die Zellmembranen und schleust Schadstoffe in die Haut. Deshalb sollte dieser Stoff in Kosmetik eigentlich nichts zu suchen haben.

Somit wird auch bei diesem Peeling schnell klar, dass es ziemlich weit entfernt von Naturkosmetik und ihren Ansprüchen ist.

Hübsch anzusehende Verpackungen, doch wie sieht es mit dem Inhalt aus?
Hübsch anzusehende Verpackungen, doch wie sieht es mit dem Inhalt aus?

Fazit

Wenn man sich die Produkte von The Body Shop mal eingehender anschaut, wird sehr schnell klar, dass es sich trotz aller vollmundigen Versprechen und toll anzuschauenden Bilder letztlich doch nur um konventionelle Kosmetik handelt. Die jahrelange Zugehörigkeit zum L’Oreal-Konzern hat dies mit Sicherheit auch nicht besser gemacht. Allerdings besteht noch ein wenig Hoffnung, dass sich vielleicht in Zukunft etwas ändert, wenn der neue Mutterkonzern Natura seinen Einfluss geltend macht.

Bis dahin gibt es aber auch durchaus Alternativen, die wirklich unbedenklich sind. So kann man statt der Shea Body Butter von The Body Shop einfach die von STYX Naturcosmetic verwenden. Als fruchtig duftendes Körperpeeling bietet sich beispielsweise das Greendoor Körperpeeling Sanddorn Orange an.

Yves Rocher

Pflanzenkosmetik = Naturkosmetik?
Pflanzenkosmetik = Naturkosmetik?

Obwohl Yves Rocher groß damit wirbt, Pflanzen-Kosmetik anzubieten, hat ein Großteil des Angebots leider so gar nichts damit zu tun. Darüber habe ich bereits vor einigen Jahren geschrieben (siehe hier) und seitdem hat sich leider nicht allzu viel verändert.

Beim Versuch, die Inhaltsstoffe von Produkten dieser Marke zu durchleuchten, ist mir dann als erstes richtig sauer aufgestoßen, dass diese nicht auf der Internetseite von Yves Rocher zu finden sind. Eine solche Intransparenz hat für mich immer den bitteren Beigeschmack, dass hier etwas vertuscht werden soll. Gerade da Yves Rocher vom Versandgeschäft lebt, finde ich es existentiell, dass sämtliche Inhaltsstoffe eines Produkts korrekt aufgelistet sind. Woher soll der Konsument sonst wissen, was drin steckt? Dies bezieht sich letztlich nicht nur darauf, dass man gewisse Inhaltsstoffe vielleicht vermeiden möchte, sondern es gibt auch Menschen mit Allergien, die einfach auch wissen müssen, was enthalten ist.

Um trotzdem ein paar Produkte durchleuchten zu können, bin ich extra zum Laden von Yves Rocher gegangen und habe mir dort ein paar Produkte gegriffen, um die Inhaltsstoffe zu checken.

Duschpeeling Himbeere-Pfefferminze

INCI: Aqua, Ammonium Lauryl Sulfate, Decyl Glucoside, Acrylates Crosspolymer-4, Cocamidopropyl Betaine, Aloe Barbadensis Leaf Juice, Parfum, Cocamide Mipa, Citric Acid, Prunus Armeniaca Seed Powder, Sodium Benzoate, Actinidia Chinensis Seed, Tetrasodium EDTA, Glycerin, Sodium Hydroxide, Limonene, Salicylic Acid, BHT, Rubus Idaeus Fruit Extract, Methylpropanediol, Potassium Sorbate, Denatonium Benzoate, CI 17200, CI 19140. (zum Produkt)

Als erstes fällt mir bei diesem Peeling auf, dass es Mikroplastik enthält (Acrylates Crosspolymer-4). Viele Hersteller reden sich bei diesen schwer abbaubaren Polymeren zwar damit heraus, dass es gemäß ihrer sehr engen Definition kein Mikroplastik wäre. Warum wir und auch der BUND dies anders sehen, könnt ihr beispielsweise hier nachlesen.

Des Weiteren wird als Konservierungsmittel BHT eingesetzt. Dieses gilt als krebsfördernd und hormonell wirksam. Ähnlich problematisch ist Tetrasodium EDTA, ebenfalls ein Konservierungsmittel, dem schwere allergische Reaktionen nachgesagt werden und das die Zellmembranen schwächen soll. Beide Stoffe sind für Naturkosmetik nicht zugelassen und sollten meiner Meinung nach allgemein nichts auf der Haut zu suchen haben.

Ebenfalls sehr bedenklich sind die enthaltenen Farbstoffe CI 17200 und CI 19140, die unter Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Damit wird eindeutig klar, dass dieses Produkt nicht nur sehr weit von Naturkosmetik entfernt ist, sondern auch einige bedenkliche Inhaltsstoffe enthält. Aber schauen wir uns noch einen anderen Artikel an.

Hübsche grüne Auslagen
Hübsche grüne Auslagen

Hydra Vegetal Erfrischendes Peeling

INCI: Aqua, Methylpropanediol, Glycerin, Bambusa Arundinacea Stem Extract, Hamamelis Virginiana Flower Water, PEG-7 Glyceryl Cocoate, Acrylates/ C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Cocamidopropyl Betaine, Phenoxyethanol, PEG-30 Glyceryl Laurate, Xanthan Gum, Parfum, Tetrasodium EDTA, Acer Saccharum Extract, Sodium Hydroxide, Sodium Benzoate, Potassium Sorbate, Citric Acid (zum Produkt)

Auch das Gesichtspeeling spart nicht mit problematischen Inhaltsstoffen, die in Naturkosmetik nicht zugelassen sind. Allen voran finden sich auch hier wieder Mikroplastik (Acrylates/ C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) und Tetrasodium EDTA.

Des Weiteren sind in diese Produkt PEGs enthalten. Wie oben bereits beschrieben, schwächen diese die Hautbarriere und lassen somit Schadstoffe leichter eindringen.

Damit hat auch dieses Produkt absolut nichts mit Naturkosmetik zu tun und selbst im konventionellen Bereich findet man deutlich bessere Produkte mit weniger problematischen Inhaltsstoffen.

Yves Rocher in der Kölner Innenstadt
Yves Rocher in der Kölner Innenstadt

Fazit

An diesen beiden Beispielen sieht man sehr schön, dass Yves Rocher wirklich keine Naturkosmetik ist. Ich habe im Laden auch einige andere Produkte angeschaut und dort ähnlich problematische Inhaltsstoffe gefunden. Also egal wie pflanzenbasiert sich Yves Rocher verkaufen will, man muss sich bewusst sein, dass es letzten Endes nur konventionelle Kosmetik ist.

Als Alternativen zu den beiden Peelings kann ich das Lavera Dusch-Peeling Smooth Skin und für das Gesicht das i+m Hydro Perform Daily Wash and Peel empfehlen. Beide duften angenehm und kommen ganz ohne Mikroplastik, PEGs usw. aus. Alternativ kann man sich ganz schnell auch ein tolles Körperpeeling mit Kaffee selber machen. Schaut einfach mal hier.

Zusammenfassung

Egal ob Lush, The Body Shop, Rituals oder Yves Rocher – mit Naturkosmetik hat keine dieser Marken wirklich viel zu tun. Nicht nur, dass synthetische Inhaltsstoffe eingesetzt werden, die in Naturkosmetik verboten sind, einige beinhalten auch noch umweltschädliches Mikroplastik und Silikone. Oftmals sind außerdem auch noch für den Anwender bedenkliche Stoffe enthalten.

Wer sich mit Inhaltsstoffen auskennt und genau hinschaut, wird vielleicht das ein oder andere akzeptable Produkt finden. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, sollte sich an Naturkosmetik mit entsprechenden Zertifikaten halten, z.B. NaTrue, BDIH oder Ecocert.

Auch gibt es zu vielen Produkten, die diese Marken anbieten, durchaus tolle Alternativen im Naturkosmetiksektor. Man muss nur ein wenig die Augen offen halten und ein wenig stöbern. Ein paar Beispiele habe ich oben auch schon genannt.

Was haltet ihr von diesen Marken? Seid ihr bisher der Meinung gewesen, es handelt sich hier um Naturkosmetik?

62 Kommentare

  1. Super! Vielen Dank für diesen Artikel! Ich wollte dich tatsächlich schon mal per Direktnachricht anschreiben, um nach Erfahrungen zu Yves Rocher zu fragen. Ich kenne mich leider nicht mit Inhaltsstoffen aus, deshalb hat mir dein Beitrag sehr geholfen! Da werden nun einige, zum Glück sehr wenige, Produkte aus meinem Spiegelschrank ausziehen.

  2. Ich bekenne mich jetzt zum lush Fan auch wenn das vllt nicht so gerne gesehen wird, du hast sicherlich recht wegen der Incis aber gegenüber der anderen 3 ist lush die bessere Alternative finde ich! Außerdem setzen die sich auch für viele gute Aktionen ein und als Naturkosmetik bezeichnen sie die Kosmetik ja selbst nicht, die sie verkaufen! Mir gefällt das sie viel unverpacktes haben und einige Dinge vertrage ich sehr gut wie die frischen Masken! Aber es ist gut das du alles kritisch unter die Lupe nimmst!
    Wovon ich sehr enttäuscht war, ist body shop da ich einige Produkte noch daheim habe zum aufbrauchen und gesehen habe das in allen peelings Mikroplastik drin ist zB obwohl es so rüberkommst als wäre es natürlich!

    Danke für den Beitrag und das du einem wieder vor Augen führst was da oft so alles drin ist!! Lg Babsi

    • Du hast recht, Lush ist von diesen vier Marken auf jeden Fall die beste Alternative, da sie zumindest kein Mikroplastik einsetzen. Trotzdem fand ich es wichtig, einmal darzustellen, warum sie eben keine Naturkosmetik anbieten, auch wenn viele das glauben. Die Verpackungen finde ich auch gut, da könnte sich so mancher Naturkosmetikhersteller noch was abgucken. Ich gehe trotzdem nie in diesen Laden rein, weil ich den Geruch einfach viel zu penetrant finde.

      LG Michaela

      • das ist auf jeden Fall wichtig, da bin ich ganz bei dir und ich finde es echt toll, was du da am Blog leistest, ich bin ein großer Fan von euren Blog geworden. Viele trauen sich das ja gar nicht so aufzuzeigen. Haha das mit dem Geruch ist witzig, das haben mir schon viele gesagt, dort stört es mich komischerweise nicht. :) Ich finde manche Fun-Produkte von Lush halt nicht schlecht und ohne der Waschknete würde es immer dauern bis ich meine Kleine in die Badewanne bekomme. Und komischerweise vertrage ich die frischen Masken dort viel besser als manch andere NK Maske. Aber da sind auch nur frische Incis drin und die hält nur 2-3 Wochen. Aber du hast mir einen Denkanstoss gegeben und ich werde auch diese Sachen wieder mehr durchleuchten ich bin ja manchmal einfach zu gutgläubig.
        Bei Body Shop war ich auch fest der Meinung als sie geschrieben haben das Peeling mit frischen Kokosstükchen enthält kein Mikroplastik und nun schaue ich mir alles genauer mit Codecheck an und bekomme das Grausen. Deswegen kauf ich dort auch nix mehr ein und auch von Rituals und YR brauche ich nur mehr auf. Früher hab ich da nie so geschaut, erst als Isabella auf die Welt kam, kam immer mehr das Bewusstsein dafür, jetzt ist sie bissl über 2 Jahre und jetzt will ich aber auch selbst nicht mehr alles verwenden und vertrage auch nicht mehr alles überhaupt im Gesicht. Das lässt einen schon nachdenken!
        Na gut genug gequatscht! Vielen dank für deinen tollen Beiträge!!!!

        LG Babsi

  3. Liebe Michaela, dein Artikel ist total genial, einfach und verständlich geschrieben. Zudem hast du uns unter diversen links auch noch Alternativen gezeigt. Vielen dank für deinen informativen Artikel. Ab jetzt werde ich beim Body Shop nicht mehr einkaufen.
    Persönlich möchte ich eher zu Naturseifen greifen, um so wenig Plastik wie möglich zu verbrauchen. Die richtige Seife habe ich allerdings noch nicht gefunden, da die mir oft zu mild sind, so hab ich das Gefühl nach dem duschen, trotzdem nicht ganz sauber zu sein. Wenn du da auch Tipps hast? ?

    • Ich habe vor einigen Jahren sehr viele Seifen benutzt und teste mich gerade wieder so langsam durch, da meine damaligen LieferantInnen leider alle nicht mehr selber sieden. Aber woher genau kommt denn dein Gefühl, nicht ganz sauber zu sein? Sollte es der fehlende Schaum sein, dann versuch doch mal, die Seife mit so einem Duschpuschel aufzuschäumen.

      LG Michaela

    • Hallo Tami,

      ich kann dein Gefühl verstehen. Ich wasche mich seit vielen Monaten auch nur noch mit Seife und gerade nach dem Joggen werde ich damit den Schweißgeruch nicht so ganz los. Ich bin deshalb noch zusätzlich auf ätherische Öle gekommen. Jetzt nutze ich beispielsweise einen Tropfen absolut reines Teebaumöl in meiner Seife, um die Achseln zu waschen, und dann rieche ich einfach nur wunderbar frisch. Kein Schweißgeruch mehr. Finde ätherische Öle als Ergänzung zur Naturkosmetik echt super! Bin da am Experimentieren und habe schon viele tolle Erfolge gefeiert.

      LG Annika

    • Ich finde die Seifen von duschmoedeli.ch super! Das ist eine kleine Manufaktur und es gibt auf der Website auch viele Tipps.
      Ich hab die Seite vor ca. 3 Monaten entdeckt und hab schon 2x nachbestellt (weil ich so begeistert bin und weitere Produkte wollte – diese sind sehr ergiebig, keine Angst). Mein Liebling: Tagtraum-Bodybutter und das frische Brise-Deo. Die Angelseife mag ich auch sehr gern. Es gibt auch so Säckchen zu kaufen, in denen man die Seifen aufbewahren (aufhängen) kann und sie schäumen darin auch mehr.
      Sicher auch recht teuer, aber es ist es mir wert.

  4. Ich glaube, das Problem das dahinter steht ist, dass Naturkosmetik einfach noch immer kein geschützter Begriff ist. In der Drogerie findet man ja auch immer wieder solche Green Washing-Produkte und Marken.
    Ich erinnere mich noch gut an eine Diskussion bei uns im Lush Shop über die Tenside und warum ich meine Haare nicht mit Betonreiniger waschen möchte :D Trotzdem gehe ich hin und wieder mal ganz gern rein. Den Coeur-Massagebar mag ich total gern, auch die Handyguru-Handcreme pflegt meine Hände im Winter einfach am besten und alle paar Monate darf es auch mal was zum Baden sein. Ist natürlich überteuert, aber so ein wenig Luxus mag ich dann doch mal ganz gern.

  5. wie gut das Lush nie sagt das sie Naturkosmetik herstellen, im Gegenteil….ich hab schon oft in den Shops mitbekommen das jmd einen der Verkäufer auf „Naturkosmetik“ angesprochen hat und die haben gleich gesagt das sie KEINE Naturkosmetik herstellen

  6. Leider werden wir als Endverbraucher immer wieder an der Nase herum geführt… und leider sind nicht alle Verbraucher kritisch genug um das zu erkennen… ich habe zum Glück Ringana kennen und lieben gelernt… Fazit: mein Badezimmer ist frei von Erdöl, Mikroplastik, Konservierungsmittel und was sonst noch auf unser Haut nichts zu suchen hat!

  7. Liebe Michaela, vielen Dank für den sehr guten Artikel! Könntest du generell ein Unternehmen/Marke empfehlen, deren Produkte. unbedenklich sind? Wo man von Duschgel, Seife Deo ausschließlich richtige Naturkosmetik bekommt? Danke und lg!

    • Schau dich einfach auf meinem Blog um, da findest du jede Menge Marken, die reine Naturkosmetik sind :-) Ansonsten wie im letzten Absatz beschrieben auf Siegel wie NaTrue, BDIH oder Ecocert achten, denn da handelt es sich immer um richtige Naturkosmetik.

      LG Michaela

  8. Hallo Michaela,
    Lush und The Body Shop Läden habe ich nicht in meiner Stadt, und brauche die Sachen auch nicht. Bezüglich hormoneller Wirksamkeit möchte ich noch anmerken, dass Kosmetika erst hormonell wirken können, wenn man sich täglich 10 kg davon auf die Haut schmiert. Alles andere ist Panikmache. Die Informationen von Codecheck sind 16 Jahre veraltet, das sollte man nicht alles glauben.
    Liebe Grüße
    Nancy ☺

    • Liebe Nancy,

      ich denke, wie viel Kosmetik man für eine hormonelle Wirkung benutzen muss, kann keiner so wirklich abschätzen, vor allem nicht, welche Auswirkungen es insbesondere auf Kinder hat. Und da es ein leichtes ist, diese Stoffe auszuschließen, muss man auch kein Risiko eingehen. Man sollte auch nicht vergessen, dass vor nicht allzu langer Zeit Inhaltsstoffe genau aufgrund dieser hormonellen Wirksamkeit verboten wurden.

      Das Gerücht, dass die Daten von Codecheck 16 Jahre alt sind, wurde übrigens vom Konkurrenten Öko-Test in die Welt gesetzt, wahrscheinlich weil man um Leser bangte. Es mag sein, dass gewisse Daten irgendwann mal als Ausgangspunkt benutzt wurden, es werden aber regelmäßig Risikobetrachtungen aktualisiert. Sieht man z.B. sehr schön am Thema Mikroplastik, von dessen Problematik man erst seit wenigen Jahren weiß und das bei Codecheck entsprechend bewertet wird.

      LG Michaela

  9. Liebe Michaela,
    vielen Dank für diesen tollen und informativen Beitrag.
    Wir selbst, hauptsächlich aber ich, nur noch Naturkosmetik Produkte.
    Anfangs dachten wir auch das die geannten Firmen passende Produkte bieten, weil diese empfohlen wurden. Schnell haben wir aber gemerkt das dies nicht der Fall ist, wie man ja in deinen Beispielen auch sieht.
    Liebe Grüße Marie

  10. Super, super, super, es kann nicht genug vor diesem für die Haut und für die Erde giftigen, billigen, teuer verkauften Schrott gewarnt werden. Ich war so erschrocken, als mir kürzlich bewusst wurde, dass inzwischen fast überall dieses „flüssige“ Plastik enthalten ist, unsere Gewässer scheinen auf Nimmerwiedersehen verseucht zu sein, das Zeug kriegt man ja noch weniger aus dem Wasserkreislauf raus als die ganzen Stückchen und Fetzen und Teppiche von Plastik. Danke, danke, danke!

  11. Wie gemein, hatte mich so über meine 3 Bodyshop-Seifen gefreut. Nunja, wenn man schon von Nopoo überzeugt wurde, gibt es bestimmt auch „Überzeuger“ zu selbstgemachter Seife für mich irgendwo da draußen ;)

  12. Danke für diesen aufschlussreichen Artikel. Da ich selbst viele Jahre lang von Allergien geplagt war, habe ich ebenfalls unbedenkliche Pflegeprodukte gesucht und gefunden : Ich vertrage die Produkte von Young Living sehr gut.

  13. Lush hat sich noch nie als Naturkosmetik bezeichnet, daher verstehe ich den Wirbel ehrlich gesagt nicht. Das Coole ist, sie haben viele 100% natürliche Produkte :) Ich verwende die Seife Devils Nightcap für den ganzen Körper. Danach schnappe ich mir einen Massage Bar! Also von dem her, finde ich es von allen, am besten.

    • Dir ist aber schon klar, dass du dir ein wenig selbst widersprichst? Wenn Lush 100% natürliche Produkte hätte, wären sie Naturkosmetik. Die von die erwähnte Seife enthält z.B. auch einen recht hohen Anteil synthetischer Inhaltsstoffe, unter anderem auch das im Beitrag erwähnte EDTA und synthetische Duftstoffe. Da ist also auch nix mit 100% natürlich.

      LG Michaela

      • Mizi hat geschrieben, dass Lush VIELE Produkte haben, die 100% natüelich sind, aber es sind eben nicht alle. Außerdem ist es gerade bei den Parabenen so, dass Lush weniger als 0,2% dafür nutzt. Ein Wert den man nach europäischen Standards gar nicht mehe angeben muss, Lush macht es aber trotzdem, weil sie eben transparent sein wollen und zeigen wollen, dass sie KEINE Naturkosmetik sind.
        Liebe Michaela, sieh doch bitte ein, dass Lush nicht in deine Reihe von Vergleichen passt. Mag ja sein, dass Lush von Kunden so genannt wird, aber die Firma schreibt sich nur „handgemachte Kosmetik“ auf die Fahne, nicht „Naturkosmetik“!

      • Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass die hier aufgeführten Unternehmen sich als Naturkosmetik verkaufen, sondern dass es von vielen Verbrauchern so empfunden wird und auch oft als Naturkosmetik empfohlen wird. Und auch wenn die Unternehmen sich nicht direkt so bezeichnen, so pflegen sie doch ein entsprechendes Image – auch LUSH. Bei Instagram hat ein Naturkosmetikshop berichtet, dass bei ihnen regelmäßig Kunden in den Laden kommen und erzählen, dass sie Naturkosmetik verwenden und dann genau die hier genannten Marken aufzählen. Allein deshalb besteht durchaus ein Aufklärungsbedarf und genau das habe ich gemacht. Und LUSH passt da durchaus sehr gut mit hinein.

        Außerdem habe ich mir im Rahmen meiner Recherchen sehr viele LUSH-Produkte angeschaut und glaube mir, die allerwenigsten davon sind 100% natürlich. Mindestens synthetische Duftstoffe sind nahezu in allen Produkten enthalten.

        LG Michaela

      • Liebe Desdemona,
        keine der Firmen bezeichnet sich selber als Hersteller von Naturkosmetik. Das ist auch nirgends im Beitrag behauptet worden. Nach außen hin wird aber eine entsprechende Werbebotschaft vermittelt (von der Natur inspiriert, Pflanzenkosmetik, Fresh and Handmade, …) und auch gerne und viel mit sozialem Engagement oder für ein ethisches Leben geworben. Auch die Außenwirkung ist entsprechend. Fantastisches Marketing, das zwar bestimmte Begrifflichkeiten bewusst nicht verwendet (schon aus rechtlichen Gründen) aber durchaus entsprechendes suggeriert. Das ist Greenwashing par excellence!

        Um zu Lush zu kommen. Man braucht nur bei Google die Worte Lush & Naturkosmetik eingeben und wird zahlreiche Beiträge finden, wo Konsumenten Lush durchaus für Naturkosmetik halten. Selbst Portale wie t-online haben Lush schon als Naturkosmetik betitelt. Bei Instagram und bei Facebook Gruppen wird Lush von Konsumenten immer wieder als Zero Waste Kosmetik und auch regelmäßig als Naturkosmetik (die anderen übrigens ebenso) beworben. Da gibt es viele, die das durchaus glauben. Der Beitrag soll unter anderen darüber aufklären, das dem nicht so ist. Lush gehört also durchaus in die Reihe der genannten Unternehmen.

        Um weiter bei Lush zu bleiben: Nicht alles an Lush ist pauschal schlecht. Wer einen Zero Waste Lebensstil pflegt, kann dort Produkte verpackungsfrei einkaufen. Das ist gut so, ändert aber nichts an vielen bescheidenen und auch synthetischen Inhaltsstoffen. Wer das weiß und einen wirklich nachhaltigen Lebenstil pflegen will, der sollte eben zu verpackungsfreier Naturkosmetik greifen.

        Wer ab und an in Ökotest schaut, wird auch dort festgestellt haben, das Lush regelmäßig ganz schlecht bei Tests abschneidet. So gab es für das Lush Daddy-O Shampoo ein ungenügend (Parabene, Isoeugenol, Anilin, PEGs) oder für das Schaumbad The Comforter ein aureichend (halogenorganische Verbindungen, PEG/PEG-Derivate). Nur um zwei Beispiele zu benennen.

        Produkte, die 100% natürliche Inhaltsstoffe bei Lush besitzen, sind mir bis dato nicht bekannt. Es mag das eine oder andere Produkt geben, aber nicht in der Mehrheit. Synthetische Stoffe, synthetische Duftstoffe oder auch UV Filter sind nahezu überall enthalten.

        Wo du deine Werte her hast, kann ich nicht nachvollziehen, denn die Prozentangaben sind in den Inhaltsstoffen nicht angegeben. Allerdings ist es laut EU-Kosmetikverordnung doch so, das von vielen Parabenen nur 0,4% (Methylparaben, Ethylparaben) als Höchstkonzentration enthalten sein darf, von manchen Stoffen sogar weniger. So nur 0,19% bei Propylparaben oder Butylparaben. Das gilt für alle Hersteller und nicht nur für Lush. Wo das also ein Qualitätsmerkmal sein soll, erschließt sich mir nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät – soweit ich mich korrekt erinnere – sogar von der Verwendung solcher Stoffe in Kosmetika komplett ab!

        In letzter Konsequenz muss das aber jeder Konsument selber entscheiden. Wir sprechen niemanden ab, bei Lush oder einem der anderen Hersteller einzukaufen. Wir haben nur ein paar mögliche Alternativen benannt.

        Gruß
        Lars

  14. Ein witziger Artikel. Da wird mit aller Macht gegen konventionelle Produkte gewettert und mit Halbwissen um sich geworfen. EDTA ist zB kein Konservierungsmittel sondern ein Komplexbildner,welcher die Wirksamkeit der Tenside sicherstellen soll,wenn diese empfindlich auf Wasserhärte reagieren. Eines der empfohlen Naturprodukte enthält Cocamidopropyl Betaine. Verschwiegen wird jedoch,dass es eine große Masse an Personen gibt,welche eine Betainallergie haben. Es ist natürlich für das grüne Gewissen sinnvoll gereizte Haut mit einem wilden Mix ätherischer Öle als Konservierungsmittel oder Mengen von Bio-Alkohol zu belasten anstelle solider Konservierungsmittel. Man sollte nicht vergessen das Alkohol die Haut wunderbar austrocknen lässt und dann Tür und Tor für hautmigrierende Stoffe öffnet. Der Hersteller schreibt dann auf das Produkt,enthält keine Konservierungsmittel,weil Vlt. Auch noch ätherische Öle drinnen sind und die Naturkosmetikanhänger werden verarscht und merken es nicht einmal. Es gibt gewisse Dinge,welche tatsächlich nicht in Kosmetik gehören wie z.B. Silikone aber bitte die Kirche im Dorf lassen mit all dem Naturkosmetikzeug.

    Beste Grüße

    • Bevor Halbwissen in den Raum gestellt wird, sollte man sich vielleicht selber auch mal informieren. Ich zitiere: „Weitere Verwendungen von EDTA sind: … Kosmetika: als Konservierungsstoff“ (Quelle: http://www.chemie.de). Das Problem ist, dass dieser Stoff als Konservierungsmittel eigentlich nicht eingesetzt werden darf, weswegen gern andere Verwendungszwecke angegeben werden.

      Allergien kann man grundsätzlich gegen alles mögliche haben, auch gegen synthetische Inhaltsstoffe. Insbesondere auf die Problematik von ätherischen Ölen weise ich regelmäßig in meinen Artikeln hin. Das Gleiche gilt für Alkohol. Allerdings ist das Thema dieses Beitrags nicht Vor- und Nachteile von Naturkosmetik, sondern der Faktencheck, warum die hier aufgeführten Marken keine Naturkosmetik sind, obwohl viele Leute dies glauben.

      Viele Grüße
      Michaela

    • Ergänzend dazu mal einige Auszüge aus einem anderen Beitrag, auch wenn es darum in diesem Beitrag gar nicht geht (https://www.natuerlich-schoener.com/naturparfum-vorteile-nachteile-thema-duefte-teil-3/):

      „…Knapp 10% der Menschen hat eine Allergie gegen einen oder zwei Stoffe. Von wiederum diesen haben ein bis zwei Prozent eine Allergie auf Duftstoffe. Eine Studie die durch das Umweltbundesamt durchgeführt wurde, ergab, dass es ungefähr eine halbe Million Duftstoff-Allergiker in Deutschland gibt….“

      „…Dabei ist es aber völlig unabhängig, ob es sich um natürliche ätherische Öle oder aber um synthetische Duftstoffe handelt. Es ist zudem unerheblich, ob die Duftstoffe in Parfüm eingesetzt werden oder in Shampoo, Duftkerzen, Weichspüler oder Waschmittel…“

      „…Sowohl künstliche als auch natürliche Duftstoffe können also Auslöser für Allergien sein. Der Unterschied besteht aber darin, dass der menschliche Körper natürliche ätherische Öle als natürlich erkennt und diese relativ schnell wieder ausscheidet. Mit der Verarbeitung von synthetischen Stoffen tut sich die Biochemie unseres Körpers dagegen deutlich schwerer, wodurch diese sich im Körper anreichern können…“

      Man merke, ätherische Öle, die du so verteufelst, sind per se gar nicht so das Problem. Jedenfalls nicht mehr als jeder andere synthetische Duftstoff, auch wenn das bei dir gerade so klingt. Im Übrigen trocknen insbesondere viele konventionelle Kosmetika und Duschgels die Haut aus, da häufig Sodium Laureth Sulfate eingesetzt werden, die viel zu stark reinigen, der Haut Fette entziehen, wodurch Haut / Kopfhaut bspw. spröde wird, zum jucken und schuppen neigt. Wo man dann wieder mit anderen Mittelchen wie Cremes gegen wirkt.

      Bezüglich Cocamidopropyl Betaine: Die tatsächliche Anzahl an Personen, die im Rahmen einer Kontaktallergie auf diesen Stoff allergisch reagieren, ist in der Totale gar nicht so hoch. Das kannst du in der Publikation des Umweltbundesamtes nachlesen. (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/2620.pdf)

  15. Danke für diesen wirklich großartigen und wichtigen Artikel. Denn welcher normale Verbraucher versteht schon die INCIs (die Inhaltsstoffliste) auf Kosmetikartikel. Es ist unglaublich, was den Leuten vorgegaukelt wird. Und weil ich mich selbst nicht veräppeln lassen will, mache ich meine Naturkosmetik schon sein Jahren selbst. Und selbst da werde ich immer minimalistischer – ich habe schliessliche verstanden, wie wenig frau in Wirklichkeit für die Pflege braucht! Uns wird nur ständig eingeredet, dass wir all diese Produkte brauchen. Die Kosmetikindustrie will schliesslich VERKAUFEN! Danke und weiter so!

  16. Rituals, Body Shop oder auch gerade Yves Rocher hätte ich niemals in die Nähe von Naturkosmetik gebracht. Lush gibt sich meines Erachtens ziemlich viel Mühe, sie arbeiten mit möglichst wenig Verpackung und sind gegen Tierversuche. Wegen der starken Gerüche, die von den Läden ausgeht, habe ich mir auch schon mal Gedanken gemacht. Allerdings riechen die Produkte von Weleda auch immer ziemlich streng.
    Ich gebe mal zu: Ich bin ein Fan von Lush, auch wenn ich weiß, dass da nicht alles Gold ist, was glänzt. Aber ich finde es gut, dass du mit diesem Artikel einmal mit den Mythen rund um Naturkosmetik aufräumst.
    LG
    Sabienes

  17. Ein toller Artikel. Mir wurde The Body Shop als Naturkosmetik von meiner ehemaligen Chefin empfohlen, nachdem ich nach Kleidung und Lebensmitteln auch endlich meine Kosmetik „umstellen“ wollte. Ich hab das erste und einzige Mal fleißig eingekauft und bin dann fast aus den Socken gekippt, als ich (leider erst) daheim die Inhaltsstoffe gecheckt habe. Anschließend hab ich stundenlang recherchiert und als ich feststellte, dass das Unternehmen zu L’Oreal gehört, war mir klar, dass es nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Hab ich auch von den Verpackungen und den netten Textennauf der Website blenden lassen.

    Dieses Erlebnis hat mich dazu gebracht, meinen Blog zu gründen. Ich schreibe rein über Nachhaltigkeit als Lebenseinstellung und nehme den Leuten sehr viel Recherchearbeit ab. So wie du. Denn kaum jemand nimmt sich die Zeit, so in die Tiefe zu gehen. Dabei ist das so wichtig.

    Bei Pflegeprodukte habe ich auf ein Minimum reduziert (Haarseife, Duschseife – beides von einer kleinen Manufaktur, Öle – zur Zeit Hanf und Traubenkernöl, manchmal auch Kokos – für Gesicht und Körper, Deo, Lippenbalsam) und mache einige Dinge mittlerweile selbst. Weil hier weiß ich, was drin ist.

    Und ich habe festgestellt, dass ich dieses ganze Zeug, was uns die Werbung verklickert, gar nicht benötige. Es braucht eine Zeit, bis sich die Haut daran gewöhnt – sie kann sich durchaus selbst „pflegen“- aber es zahlt sich aus. Dieser Blogbeitrag trägt bestimmt sehr viel dazu bei, dass jetzt die eine oder andere beginnt, darüber nachzudenken, was alles im Badschrank steht.

    Alles Liebe

    Sabrina

  18. ich habe selbst mal bei lush gearbeitet. leider werden einige der „unverpackten“ produkte, wie zum beispiel der feste conditioner und die massage-bars, in plastikförmchen in die läden geliefert, dann vom personal ausgepackt und als „verpackungsfrei“ beworben. die plastikförmchen werden nicht wieder verwendet sondern landen im müll. unter verpackungsfrei stelle ich mir etwas anderes vor :/

      • ich arbeite auch bei Lush und die „Förmchen“, in denen die Massagebuttern geliefert werden, werden an die Fabrik zurückgeschickt und wiederverwendet. Feste (a.k.a. nackte) Produkte wie z.B. die neuen festen Duschgels kommen ganz normal in kleinen Kartons (wie auch die herkömmlichen Duschgels)… weiß nicht, wann „nichtwichtig“ bei Lush gearbeitet hat, vlt ist das ja auch schon einige Jahre her

      • Ich arbeite ebenfalls bei Lush und bei uns werden die Förmchen definitiv nicht zurück geschickt. Es fällt außerdem deutlich mehr Müll an als der Kunde glaubt.

        Zu 100% natürlich: es gibt ein paar ganz wenige Produkte, doch die sind für den Kunden schwer zu erkennen. Im Großen und Ganzen sind die Inhaltsstoffe nicht sonderlich gut. Inhaltsstoffe sind mitunter auch nicht für den Kunden direkt klar, was an der Art der Präsentation liegt. Also ich meine, wenn alles gestapelt und angerichtet wird.

        Ich habe nach der Arbeit von den starken Düften häufig Kopfschmerzen. Ich selbst kann Lush daher zuhause auch nicht mehr verwenden oder ertragen, da brauche ich Abstand. Nutze seit sechs Monaten nahezu nur noch dezente und gering duftende Naturkosmetik.

        Suche nach drei Jahren Lush aktuell auch einen neuen Job, auf Dauer ist das Betriebsklima und die starke Geruchsbelästigung für mich nicht erträglich. Ich habe inzwischen bereits Alpträume bei den Gedanken das noch ein paar Jahre ertragen zu müssen.

        Bestätigen kann ich aber ganz klar, das Kunden in den Laden kommen, die Lush tatsächlich für Naturkosmetik halten. Ich kläre dann immer auf, das machen aber längst nicht alle Kolleginnen. Es wird dann gelächelt, schlicht nicht drauf eingegangen und bleibt so im Raum stehen.

        Lg

  19. Hallo Michaela,

    toller Beitrag! Werde da mal Menschen drauf verweisen, wenn sie meinen, Body Shop, Lush, etc. seien eine tolle Alternative zu konventioneller Kosmetik. Um Lush mache ich schon aus dem gleichen Grund wie du eine großen Bogen: Mir tut die Nase schon weh, wenn ich nur am Laden vorbeilaufe ;)

    Alles Liebe, Annika

  20. Hallo Michaela,

    Danke für den tollen Artikel. Außer einem Ausrutscher bei LUSH (Haarseifen) hab ich mich noch nie in diese Shops in der Fußgängerzone verirrt und tatsächlich was gekauft. Denn, wie du schreibst, ist es oft leider nur überteuerter Mist, den ich auch günstiger in einer normalen Drogerie kaufen könnte.

    Liebe Grüße, Daniela

  21. Bitte recherchiere das nächste mal soweit um zu wissen, daß diese Fimen sich nicht selbst als Naturkosmetik bezeichnen. Genauso wie z.bei. Lush auch Produkte hat die 100 % natürlich sind. (Ultrabalm, Angel on Bare Skin ect.) Dein Artikel zeigt das du auch nur Effekthascherei betreibst und nicht wirklich Objektiv recherchierst.

    • Bitte lies doch das nächste Mal einfach aufmerksam den Beitrag oder auch die anderen Kommentare. Niemand hat irgendwo geschrieben, das sich die Firmen als Naturkosmetik bezeichnen. Hättest du den Beitrag gelesen, dann wäre dir das aufgefallen. Dann wäre dein Kommentar nämlich völlig unnötig gewesen. Aber auch hier nochmal, einfach mal Googlen und feststellen, dass selbst große Portale wie t-online den Hersteller Lush bspw. schon als Naturkosmetik betitelt haben. Oder auch einfach die vorstehenden Kommentare einmal mit etwas Aufmerksamkeit lesen. Insbesondere, bevor hier Effekthascherei und fehlende Objektivität unterstellt werden.

  22. Hallo Michaela!
    Mich interessiert im Moment hauptsächlich ob Produkte Mineralöle enthalten. (v.a. die fürs Gesicht).. Da meine Kosmetikerin mir stark davon abrät aufgrund von unreiner Haut etc. Ich kenne mich mit dem Thema Naturkosmetik noch nicht so gut aus.. Verwenden denn Lush & Rituals Mineralöle (Paraffine)?? (ich weiß, der Umweltfaktor mit zB Mikroplastiken etc ist auch wichtig.. aber erstmal möchte ich nur auf Mineralöle verzichten). Vielen Dank! Johanna

  23. Vielen Dank für deinen sehr informativen Artikel. Lush und the Bodyshop habe ich auch immer für Naturkosmetik gehalten. Meine Haare habe ich bis jetzt immer mit den Seifen von Lush gewaschen, weil ich ihnen etwas Gutes tun wollte. Habe mich zwar gewundert, dass es nicht so den Unterschied im Ergebnis macht, aber bin trotzdem dabei geblieben. Jetzt bin ich schlauer. Danke für die tolle Recherche!

  24. Danke für diesen Beitrag. Das einzige, das hilft, ist wirklich, die Zutatenliste zu studieren. Leider braucht man dazu heute eine Lupe und ein Lexikon. Was ebenfalls hilft: Schaut Euch einfach mal die Farben an. Bei Lush z.B. sieht man schon im Schaufenster, dass das gar keine natürlichen Farben sein können. Natürliche Farben sind die, die Ihr aus der Natur kennt, meist in Pastelltönen, wenn sie in Kosmetik auftauchen. Alles andere ist meist synthetisch gefärbt. Auch wenn Ihr in einem Laden von Duft erschlagen werdet, könnt Ihr meist davon ausgehen, dass die Sachen nicht mit naturreinen ätherischen Ölen, sondern mit künstlichen Parfümölen beduftet sind.
    Was Tenside wie EDTA angeht, hilft leider wirklich nur der Blick auf die Zutatenliste, die kaum einer versteht. Ich finde das sehr traurig, dass der Begriff „Naturkosmetik“ nicht geschützt ist, also keinen gesetzlichen Rahmen hat. Das gilt übrigens auch für den Begriff „bio“ bei Kosmetik (da reichen schon 60% für ein Label).
    Die von der Privatwirtschaft angebotenen „Gütesiegel“ sind im Übrigen teuer, wenig aussagekräftig und können gerade von kleinen Manufakturen, die tatsächlich nur mit natürlichen Produkten arbeiten, nicht bezahlt werden. Seiten wie codecheck.info helfen da aber weiter, ebenso die Mikroplastik-Liste vom BUND.
    Als Verbraucher/innen mündig zu bleiben, wird uns leider schwer gemacht. Beim essen wie bei der Kosmetik.

    Viele Grüße aus der Schweiz
    Wolfgang

  25. Liebe Michaela,
    danke für diesen tollen Artikel, ich habe bis jetzt immer bei Yves Rocher eingekauft weil ich Naturkosmetik verwenden wollte nun werde ich mich nach einem anderen Anbieter umsehen.
    LG Marina

    • Echte und verlässliche Naturkosmetik mit den sicheren 100-%igen Naturkosmetik-Zertifizierungen mit jahrzehntelanger Erfahrung meist bekannter Marken findet man fast nur im Bio-Bereich z.B. in Biomärkten, weil deren Biozertifizierungen bestimmte Stoffe gar nicht zulassen, die durch EU-Regeln noch erlaubt sind (worauf die konventionelle Industrie starken Einfluss hat). Kauft man sogenannte Naturkosmetik außerhalb des Bio-Bereichs, muss man schon sehr genau auf ALLE Inhaltsstoffe achten, da grünwaschende Zertifizierungen benutzt werden und der Begriff Naturkosmetik nicht auf den Bio-Bereich beschränkt ist. Wenn man sich aktuell Verpackungen von Seifen, diverser Kosmetika usw. anschaut, arbeiten die Hersteller mit allen Tricks. Das Kleingedruckte wird immer kleiner, die Sternchen gestreuter, die Begriffe vager. Viel Glück bei der Suche nach Natur.

  26. So gut, dass das Problem mal beim Namen genannt wird. Mich nervt es total, wenn ich in einer x-beliebige Naturkosmetik-Suche im Internet immer Produkte dieser Marken zwischen der echten Naturkosmetik finde. Zu Lushs 2Verteidigung“ allerdings muss ich sagen, dass ich ihre Shampoo-Bars gut vertrage und das, obwohl meine Kopfhaut auf so ziemlich alles reagiert, auch auf Naturkosmetik. Aber das ist meine individuelle Feststellung. :-)

  27. Ich finde es sehr schade, dass Lush und The Body Shop voll von ungesunder Chemie sind und Greenwashing betreiben. Denn ich würde beide Marken gern bei ihrem Kampf gegen Tierversuche in der Komsetik unterstützen. Aber mit deren Produkten tut man ja weder sich selbst, noch der Umwelt etwas gutes. Noch dazu sind die Produkte teurer als manch zertifiziertes Naturkomsetikprodukt, was ich auch überhaupt nicht verstehe.

  28. Da die Haut ähnlich durchlässig ist, wie der Darm – und keine Magensäure vorgelagert ist – bin ich dabei dazu überzugehen, nur noch Dinge auf meine Haut zu lassen, die ich auch bedenkenlos essen könnte. Statt Shampoo etwas Roggenmehl (kein Vollkorn, mit Wasser anmischen, einmassieren, 5 Minuten drin lassen, ausspülen), statt Creme Aloe Vera Gel, ggf. mit einem Öl, wenn es reichhaltiger sein soll, usw. usf. Ich brauche gerade noch auf, was da ist und recherchiere weiter.
    Falls Du dazu mal was schreiben möchtest – oder schon hast? -, wäre das toll (, bitte mit Mail an mich, danke.)

  29. Rituals….

    1. erwähnt Rituals niergens eine Naturkosmetik Marke zu sein…
    2. Fortune Scrub wurde vor einem Jahr von Plastik befreit und gibt es mittlerweile gar nicht mehr im Sortiment
    3. Gesichtspflege die hier erwähnt wird gibt es auch nicht mehr im Sortiment und ist mitlerweile tatsächlich Naturkosmetik

    Dinge bewerten die es nicht mehr gibt! ?
    Zu viel Zeit?

    Rituals weiß was sie rein machen, machen aber kein großen Hipe draus! Warum auch? ?

    • Zu dem Zeitpunkt, als dieser Artikel geschrieben wurde, gab es alle hier aufgeführten Produkte noch im Sortiment. Wenn Rituals diese zwischenzeitlich aus dem Sortiment genommen hat, ist dies erfreulich. Das bedeutet aber nicht, dass Rituals nun Naturkosmetik ist und man nicht trotzdem genau hinschauen sollte.

      LG Michaela

  30. Ich kann nur sagen – WOW – Danke! Ich dachte wirklich, ich kenne mich einigermassen aus – aber zum Beispiel Lush hätte ich bisher voll unter „Naturkosmetik“ einsortiert- und bei Yves Rocher habe ich auch immer wdieder Produkte gekauft, ebenso bei Bodyshop. Das ist dank deiner Informationben jetzt für mich gestorben. Zurück zu Logona und Lavera. Danke für deine Recherche!

  31. Es ist erstaunlich, wie oft in Blogs Lush als Einkaufsquelle erwähnt wird, trotz der Inhaltsstoffe. Woran man sieht, dass Werbung wirkt. Immer wieder werden Shampoo-Bars und feste Conditioner wie echte Seife angepriesen. Dass die Haar“seifen“ von Lush bzw. Shampoo-Bars auch einfach nur Shampoos sind, da das Tensid Sodium Lauryl Sulfat eingesetzt wird, wird dabei von den Kunden einfach ignoriert und von ganz herrlicher Seife geschwärmt, die schön bunt ist und intensiv duftet (so ein Laden stinkt jedoch schlimmer als jeder Parfümladen). Es hat mich immer gewundert, da jeder die Inhaltsstoffe lesen kann. Aber lesen heißt hier wohl nicht verstehen. Meine Erfahrung mit SLaurylsulfat ist, dass es einfach nur austrocknet/entfettet und in Haarwaschmitteln die Kopfhaut weiter zur Fettproduktion anregt, was nach dem Waschen zuerst zu sprödem Haar (und wie bei mir zu Bruch), dann zu schnellem Nachfetten und letztlich zu sehr häufigem Haarewaschen führt. Also ein altes Phänomen, dass man von jahrzehntelanger Benutzung „moderner“ Haarshampoos kennt. Dazu kommen die unnötigen und die Billiginhalte kaschierenden Zusatzstoffe, die teils umweltschädlich sind. Titandioxid müsste man hier auch erwähnen, wenn nicht klar ist, welches der Hersteller benutzt, da es u.U. unter die Nanopartikel fällt. Und die EG-Richtlinie ist schon etwas älter, so dass man im Zweifel besser auf diesen Stoff verzichtet, der entweder nur färbt oder in Sonnenschutzmitteln sogar umhüllt werden muss.
    Seitdem ich nur echte Bio-Haarseifen nutze, muss ich mich mit oben erwähnten Problemen nicht mehr rumschlagen. Haarewaschen beschränkt sich seitdem auf ca. alle 3 Tage. In Bioläden und online wird man zur Genüge fündig, jedenfalls immer das Kleingedruckte lesen. Selbst mit Cremeseifen klappt bei mir das Haarewaschen, evtl. mit einer Kokos- oder Sheabutter-Nachpflege zur besseren Kämmbarkeit. Es gibt sogar Leute, die angeben, mit Kernseife Haare zu waschen. Hat diese einen Glycerinrest, ist sie ja durchaus pflegend.

    • Deshalb mache ich meine Kosmetik mittlerweile größtenteils selbst aus einfachen Hausmitteln und 100% natürlichen Zutaten. Ist so einfach und macht Spaß. Mein Gesichtsöl und Deo wirken mindestens genauso gut wie die gekauften Sachen, sind billiger und ich weiß genau, was drin ist. So mag ich das.

      • Kann ich nur bestätigen. Meine selbstgemachte Deocreme ist sogar wirksamer als das bisher für mich am besten funktionierende Bio-Deospray. Und günstiger.

  32. Ich habe da mal eine Frage: Du schreibst zu der Lush-Seife Folgendes:
    „Allein das wären genug Gründe, die gegen dieses Tensid sprechen. Noch mehr allerdings der Fakt, dass zusätzliche Tenside für Seifen absolut unnötig sind, weil Seife an sich schon ein Tensid ist.“
    Verstehe ich nicht. Seife besteht aus verschiedenen Inhaltsstoffen und dazu gehören Tenside. Wenn nun keine Tenside drin sind, isset keine Seife (richtiger Rückschluss?). Also ist das hier aufgeführte Tensid genau der Inhaltsstoff, der das Produkt zur Seife macht. Da kann man dann drüber reden, ob es genau DIESES Tensid sein muss, aber eines muss doch rein?! Lieben Dank für eine Erläuterung!

    • Nein, Seife benötigt keine Tenside, denn Seife ist chemisch gesehen selbst ein Tensid. Sie entsteht, indem Fette und Lauge miteinander verkocht werden (eine sehr umfangreiche Erläuterung dazu findest du hier: http://www.chemie.de/lexikon/Seife.html ). Schau dir doch mal die Inhaltsstofflisten der genannten SeifensiederInnen an, dort wirst du nirgendwo zusätzliche Tenside finden, da diese in Seife per se einfach unnötig sind.

      LG Michaela

  33. Ah, ok, DANKE! Mit der chemischen Erklärung, woher die Tenside in der Seife eigentlich kommen, verstehe ich die Aussage jetzt. Dann macht die Aussage jetzt auch in meinen Ohren Sinn.. Lieben Dank für die schnelle Antwort!

  34. Ich arbeite bei Lush und weise immer daraufhin, dass wir keine reine Naturkosmetik sind. Die Firma tut viel um es besser zu machen und meines Erachtens ist Transparenz genug vorhanden. Wir erklären den Kunden im Laden jeden Inhaltsstoff wenn sie möchten, es stehen „Übersetzungen“ des chemischen Blablas auf den Schildern, sodass nachzuvollziehen ist, was drin ist. Ich finde nicht, dass da von Greenwashing die Rede sein kann.

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